Österreich

Moschee-Kinder mussten sogar als Leichen posieren

Heute Redaktion
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Weiter gibt es verstörende Bildern aus einer "Atib"-Moschee in Wien. Während die "Atib" besänftigt, mussten Kinder dort sogar als Leichen posieren.

"Bedauerlich" bewertet die "Atib" die in der Presse erschienen Fotos von Kindern in Militäruniformen aus einer Moschee in Wien. "Die Veranstaltung wurde lange vor den Presseberichten seitens der ATIB Zentrale sofort nach Bekanntwerden noch vor ihrem Ende auf ausdrückliche Anordnung des Dachvereines abgebrochen", heißt es. Und: "Gleichzeitig wurde nach einer ausführlichen Untersuchung der dafür verantwortliche Obmann des Mitgliedsvereines zum Rücktritt veranlasst. "

"An Grausamkeit nicht zu überbieten"

Es hätte sich zudem um eine Veranstaltung handeln sollen, die "keineswegs dem türkischen Nationalismus und Militarismus dienen soll". Was die Frage aufwirft, warum Kinder in der Moschee mit türkischen Flaggen und in Militäruniformen exerzieren und Mädchen mit Kopftuch auftreten mussten. "Diese Entgleisung ist nicht mit der Linie von Atib in Einklang zu bringen", heißt es.

Der Vorfall wird aber laut "Falter", der die Causa ins Rollen brachte, noch verstörender. In der Moschee in der Wiener Dammstraße belegen Fotos von einer anderen Veranstaltung 2016, dass Kinder Schlachten nachspielen mussten. "Die Angaben der Atib, das Kriegsspiel sei 'sofort unterbunden' worden, ist daher falsch", so der "Falter". Und: "Die neuen Bilder sind an Grausamkeit nicht zu überbieten. Kinder mussten tote Soldaten spielen, die mit türkischen Fahnen zugedeckt werden. Andere Kinder spazierten an den 'Toten' vorbei."

Polit-Streit entbrannt

"Extrem verstörend" bewertete Integrationsstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) die Causa, er schaltete das Jugendamt ein. Auch der Terrorschutz ermittelt. Mit einer Wortmeldung entzündete währenddessen die ÖVP einen Politstreit. "Rot-Grün hat jahrelang weggeschaut – es ist daher bezeichnend, dass solche Fälle immer in Wien auftreten. Das ist der Preis der rot-grünen Politik des Wegschauens, Leugnens und Blockierens", so Stadtrat Markus Wölbitsch und Integrationssprecherin Caroline Hungerländer (beide ÖVP). "Die Wiener SPÖ ist für diese Entwicklung genauso mitverantwortlich wie Erdogan selbst", stimmte die FPÖ in die Kritik ein. Der Konter folgte postwendend.

"Wir haben als SPÖ von Anfang an davor gewarnt, dass die von der Kurz-Strache-Regierung verschuldete Zerstörung des BVT ein enormes Sicherheitsrisiko darstellt. Jetzt, wo wir angesichts eindeutig verfassungswidriger Umtriebe ein voll handlungsfähiges BVT bräuchten, stehen wir vor dem Scherbenhaufen eines Bundesamts, das von Schwarz-Blau diskreditiert, diffamiert und letztlich komplett lahmgelegt wurde", so SPÖ-Bundesgeschäftsführer Max Lercher. Er kritisiert, dass die Stadt Wien den Fall schon längst prüfe, während das "zuständige Kultusamt von Kurz schläft" und bestehende Gesetze nicht anwende. (red)

Die Bilder aus der Moschee dürften Nachstellungen der Schlacht von Canakkale bzw. Gallipoli während des Ersten Weltkriegs sein, die die Türken gewonnen haben. Das Massaker wurde in der Türkei zu einem Mythos, genau wie in Australien und Neuseeland.

1915 hatten britisch-französische Geschwader versucht, die osmanische Küstenverteidigung zu vernichten. Später versuchten australische und neuseeländische Soldaten einen Landangriff. Beide Angriffe wehrten die osmanischen Truppen ab.

Bei den Schlachten und folgenden Verschanzungen starben rund 44.000 Soldaten auf Seiten der Entente, rund 56.000 auf osmanischer.

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