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34 % der Österreicher gegen Moslem in Familie

Eine Moslem als Familienmitglied zu haben lehnt ein Drittel der Österreicher ab; nur in Italien und Großbritannien sind es mehr.

Heute Redaktion
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Das Pew Research Center führte eine Studie über Religion in Westeuropa durch und fand heraus, dass sich 83 Prozent der Portugiesen als Christen bezeichnen, gefolgt von Österreich, Italien und Irland mit je 80 Prozent. Den niedrigsten Wert gibt es in den Niederlanden mit 41 Prozent.

Eine der vielen Fragen war – unabhängig ob man sich als Christ definiert oder nicht – , ob man einen Moslem als Familienmitglied akzeptieren würde. In Österreich sagten 34 Prozent "Nein", 54 % "Ja", der Rest war unentschlossen oder machte keine Angabe.

Die Ablehnung eines muslimischen Familienmitglieds ist nur in Italien (43 %) und Großbritannien (36 %) höher. An vierter Stelle steht Deutschland (33 %) vor der Schweiz (31 %) und Irland (30 %). In den Niederlanden gab es die geringste Ablehnung mit nur 9 %. Im Mittelwert ergibt das in den 15 erhobenen Ländern 24 %.

Auch zu Juden befragt

Das gleiche wurde über Juden gefragt; die Akzeptanz für Familienmitglieder ist hierbei deutlich höher, aber trotzdem erstaunlich. In Österreich würden vergleichsweise 21 % Juden in der Familie ablehnen, 65 % sie akzeptieren. Trotzdem ist die Ablehnung eine der stärksten in Europa – nur in Italien (25 %) und Großbritannien (23 %) ist sie höher. In Deutschland etwa sagen 19 % nein zu jüdischen Familienmitgliedern.

13 % der Österreicher wollen auch keinen Moslem als Nachbarn haben, noch mehr sind es wieder in Italien (21 %), Großbritannien (16 %) sowie Irland und Finnland (je 14 %); Deutsche, und Schweizer kommen ebenfalls auf 13 %.

Auch bei jüdischen Nachbarn ist die Ablehnung insgesamt geringer: In Österreich liegt sie bei 8 %, womit man sich im oberen Mittelfeld befindet. Keine Juden nebenan wollen die meisten in Italien (12 %), Irland und Portugal (je 10 %).

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Islam für die Hälfte "inkompatibel"

Weiters sind 48 % der Österreicher der Meinung, dass der Islam grundsätzlich inkompatibel mit den Werten und der Kultur des eigenen Landes seien. Finnland (62 %) und Italien (53 %) weisen einen höheren Wert auf; im Großteil der restlichen Länder liegt diese Einstellung bei über 40 %.

In der Frage zu religiöser Kleidung moslemischer Frauen ist im Schnitt 50 % der befragten Westeuropäer der Meinung, dass sie diese tragen dürfen solange das Gesicht nicht verschleiert ist. In Österreich sagen dies 52 % während 24 % denken, moslemische Frauen dürfen überhaupt keine religiöse Kleidung tragen. 23 % finden, sie sollen tragen können, was sie wollen.

14 % der Westeuropäer sagen, dass Religion und der Islam im speziellen Gewalt propagieren. Die höchsten Werte gibt es hier in Italien (26 %), gefolgt von Österreich (23 %) und der Schweiz (21 %). (red)

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