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Moss im Test: Kleine Maus, große VR-Abenteuer

Quill ist die Heldin von Moss. Die kleine Maus mit großen Träumen steht dem Spieler im PlayStation-VR-Titel tapfer zur Seite.

Heute Redaktion
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Bisher hat man wenig von Moss, dem neuen Titel für die PlayStation VR gehört. Warum eigentlich? Denn auch wenn das Game mit Mäuse-Darstellerin Quill kindlich anmutet, entwickelt es schon in den ersten Minuten einen Charme, der auch Erwachsene begeistert. Das VR-Konzept ist nämlich absolut bezaubernd gemacht: Als Spieler schlüpft man nämlich nicht nur einfach ins Fell der Maus, sondern ist auch ihr Helfer, der die Spielwelt umkrempelt und der Heldin beim Abenteuer hilft.

Moss ist ein Einzelspieler-Action-Adventure mit Puzzle-Elementen. In der kunterbunten Welt können die Spieler über das VR-Headset und den Dualshock-Controller Gegenstände verschieben, in Kämpfe eingreifen, Quill heilen oder die Umgebung verändern, um Quill auf jede nur erdenkliche Weise ihren Traum vom großen Heldenleben zu ermöglichen. Das funktioniert absolut fantastisch.

Sympathisch ist auch die Erzählerin, die die märchenhafte Geschichte vorträgt. Sie kann man auch in einem interaktiven Buch nachlesen, dessen Seiten man in der VR-Welt umblättert. Tiefgang erwartet die Spieler in der Geschichte um einen mächtigen Kristall und die Suche nach seinem eigentlichen Zweck zwar nicht, dennoch ist sie sehr liebevoll umgesetzt.

Auf das Gamepad beschränkt

Das Spiel lebt von seiner Interaktivität. Einerseits steuert man Mäuseheldin Quill mit dem Dualshock-Gamepad, andererseits agiert man als ihr virtueller Begleiter und greift direkt ins Geschehen ein. Das sorgt für Abwechslung und die typische Platformer-Mäuse-Steuerung ist es wohl, die den Einsatz der Move-Controller ausschließt. So bleibt man bei der Steuerung auf das Gamepad beschränkt.

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Es funktioniert aber auch gut und es ist unerwartet leicht, Kisten zu packen und sie als Sprungelemente der Maus vor die Nase zu setzen oder ein Kreisel zu stoppen, damit Quill aufspringen kann. Wenig interaktiv zeigt sich dagegen Quill selbst, die drei Befehle ausführen kann: mit dem Schwert angreifen, laufen und springen. Moss spielt sich trotzdem prächtig, auch wenn das Platformer-Profis vielleicht zu wenig sein könnte.

Tolle Headset-Kontrolle

Umso schöner ist die Möglichkeit, sich mit dem VR-Headset umzusehen und so den Blickwinkel in der Spielwelt zu verändern. Das verstärkt zudem den Eindruck, dass man ein großer Begleiter der kleinen Maus ist, denn entweder man bückt sich und blickt sich in der direkten Umgebung von Quill um oder man erhebt sich und betrachtet die Welt aus der Vogelperspektive.

Etwas kurios ist, dass die Stellen, an denen Quill hangelnd vorwärts kommt, mit weißen Flecken markiert sind. Elemente, die man manipulieren kann, haben wiederum einen silbernen Schimmer. Schade, hier hätte man etwas mehr den Forscherdrang wecken können, denn die Umgebungen sind wirklich detailliert und für VR-Verhältnisse äußert hübsch umgesetzt.

So aber ertappt man sich dabei, die wunderschöne Welt mit Blumen, Tierchen und Seen beiseite zu lassen und direkt auf die markierten Wege zuzulaufen oder einfach das zu bewegen, was es zu bewegen gibt. Schade, denn die Zeit für ein bisschen virtuelles Sightseeing sollte man sich nehmen.

Zu zweit in den Kampf

Witzig und gleichzeitig süß gemacht sind die Kämpfe. Ja, richtig gelesen! Brutal geht es hier nicht zu, wenn Quill sich mit Käfern oder Schlangen anlegt, auch wenn Spannung trotzdem garantiert ist. Krabbeln zwei Käfer auf das Mäuschen zu, kann Quill einem davon mit dem Schwert bearbeiten, während wir den zweiten in den Klammergriff nehmen, bis Quill sich auch diesem widmen kann.

Herrlich lustig, denn Quill ist atemberaubend animiert: Sie lacht, wenn wir ihr zu Hilfe kommen, klatscht ab, wenn wir ein Rätsel lösen oder jubelt, wenn wir ein Geheimnis wie die in den Welten versteckten Schriftrollen entdecken. Quill ist einer der seltenen Figuren, die dem Spieler sofort sehr ans Herz wächst und für Emotionen sorgt. Entsprechend kinderfreundlich sind die Bildschirmtode umgesetzt: keine Details, der Bildschirm wird schnell schwarz und man landet an einer Stelle kurz vor dem Tod.

Fazit: ein echt großes VR-Abenteuer

Moss begeistert. Zwar gibt es keine Upgrade- oder sonstigen Werte und die Bewegungen von Quill sind sehr beschränkt. Dafür sammelt Moss aber für das innovative Steuerungskonzept, die niedlich umgesetzte Maus, die tolle VR-Grafik und die nette Erzählstimme jede Menge Pluspunkte. Die vier Stunden Spielzeit sind märchengerecht in mehrere Kapitel unterteilt, leider ist das Spiel aber insgesamt recht kurz.

Moss ist aber trotzdem ein Titel, der jedem VR-Gamer nur ans Herz gelegt werden kann. Zu schön ist es, mit Quill durch die Welt zu ziehen, spannende Kämpfe zu bestreiten und sich gegenseitig zu trösten oder Späße zu machen. Moss gehört zu den bisher besten VR-Titeln am Markt und ist vielleicht das beste VR-Game wenn es darum geht, eine Spielfigur zu erleben, die so niedlich und von Grund auf sympathisch wie Quill ist.