Österreich

Mountainbiker kämpfen für Wegerecht

Heute Redaktion
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"legal biken - auch in Österreich" heißt die Initiative, für die sich der neue Vereinspräsident der Mountainbiker-Gemeinschaft Andreas Pfeffenbichler einsetzen will. Er will für das Wegerecht, das anders als bei unseren Nachbarn hierzulande nicht gilt, eintreten.

"legal biken - auch in Österreich" heißt die Initiative, für die sich der neue Vereinspräsident der Andreas Pfaffenbichler einsetzen will. Er will für das Wegerecht, das anders als bei unseren Nachbarn hierzulande nicht gilt, eintreten.

Das Mountainbiken hat sich vom Trendsport längst zum Breitensport entwickelt - mit hohem Gesundheits -und Erholungsfaktor und enormem Potential für den Tourismus. Rund 800.000 Österreicher Radeln auf Forststrassen und Wegen - und in der Regel großteils problemlos gemeinsam mit allen anderen Erholungsuchenden. Einziger Schönheitsfehler: Sie sind fast immer illegal unterwegs.

1975 kannte man noch keine Mountainbikes

Dass in Österreich das Wegerecht, anders als in der Schweiz, Italien und Deutschland, für Mountainbiker nicht gilt, liegt Pfaffenbichler im Magen. "Das Wegerecht wurde 1975 beschlossen, damals gab es schlichtweg noch keine Bergräder", sagt Pfaffenbichler. "In den Nachbarländern ist das Wegerecht für Mountainbiker längst gesetzliche und gelebte Realität, dort hat man auch die enorme Bedeutung für den Tourismus erkannt."

Die sich in letzter Zeit zuspitzende Situation in Österreichs Wäldern hat Pfaffenbichler motiviert, dieses Thema endlich im Sinne des gesunden Hausverstands zu lösen. "Wir richten uns auf eine langwierige Auseinandersetzung ein," sagt er, "aber auch das Wegerecht für Wanderer musste gegen Widerstände erkämpft werden."

Privatdetektive gegen Mountainbiker

In Österreich wird das Rad eher zurückgedreht: Immer öfter verwickeln Grundbesitzer oder Jagdpächter erholungsuchende Mountainbiker in teure, zivilrechtliche Prozesse. Pfaffenbichler: "Wir wissen von Besitzstörungsklagen mit Streitwerten um die 15.000 Euro und von Privatdetektiven, die Mountainbiker ausforschen." Eine derartige Vorgangsweise kann den betroffenen Mountainbiker bis zu 1.000 Euro und mehr kosten. Die hohe und gewollte Abschreckungskraft ist das klare Ziel.

Rechtsschutz für Mitglieder

Der Verein upmove reagiert darauf auch mit einem Rechtschutzangebot: Mitglieder, die wegen des Befahrens von Forststraßen und Wegen mit den Rad in rechtliche Schwierigkeiten geraten, werden von upmove anwaltlich beraten. Sollte sich eine gerichtliche Auseinandersetzung nicht vermeiden lassen, übernimmt upmove die Kosten der Vertretung -  auch dann, wenn die bisherige Rechtsschutzversicherung der Vereinsmitglieder nicht zum Tragen kommt.