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Mourinho unterliegt seiner "Ex" United, Druck wächst

Tottenham Hotspur verliert gegen Manchester United, droht die Champions League zu verpassen. Startrainer Jose Mourinho steht unter Beschuss.

Sebastian Klein
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Jose Mourinho auf der Suche nach den Gründen für die Niederlage.
Jose Mourinho auf der Suche nach den Gründen für die Niederlage.
imago images

1:3! Die Spurs gaben am Sonntag in der Premier League einen Vorsprung her, verloren noch. Nicht das erste Mal in dieser Saison. Diese Niederlage schmerzte Trainer Jose Mourinho aber besonders. Er musste sich seinem Ex-Team Manchester United geschlagen geben. Mourinho hat mit der Niederlage einen persönlichen Negativ-Rekord aufgestellt. Erstmals in seiner Karriere verliert der Portugiese zehn Ligaspiele.

Während die Red Devils mit dem Sieg Rang zwei absichern konnten, die Champions-League-Teilnahme in der kommenden Saison so gut wie sicher scheint, rückt ebendiese für die Lilywhites in weite Ferne. Mourinho steckt mit seinem Klub eineinhalb Jahre nach Amtsantritt auf Rang sieben fest. 2019 stand das Team noch im Champions-League-Finale (0:2 gegen Liverpool).

Die Kritik an seiner Position ist bereits groß. Die Nordlondoner verspielten in der Premier League heuer schon 18 Punkte nach Führungen. In der Europa League scheiterte das Team nach einem 2:0-Hinspielsieg gegen Dinamo Zagreb im Achtelfinale. Das Rückspiel endete 0:3 nach Verlängerung – eine Blamage für das Team mit Stars wie Harry Kane, Son Heung-min und Co.

Mourinho wird vorgeworfen, aus dem qualitativ hochwertigen Kader zu wenig herauszuholen. Auch, dass er mit seiner bekannt defensiven Spielweise die Stärken vom Angriff rund um Harry Kane nicht ausnützt. Bei den Buchmachern ist der Portugiese auf der Insel inzwischen der haushohe Favorit auf die nächste Trainer-Entlassung in der Liga. Die Spurs müssten ihm und seinem Coaching-Team rund 35 Millionen Pfund (mehr als 40 Millionen Euro) Ablöse zahlen – das erklärt wohl, warum er nicht schon nach dem Aus gegen Dinamo und der Niederlage gegen Arsenal im Derby vor wenigen Wochen die Koffer packen musste.

Gegen United ließ Son die Gastgeber zunächst jubeln (40.). Die Spurs hatten alles im Griff, waren in der ersten Hälfte das bessere Team. Edinson Cavanis vermeintliches 1:0 wurde aberkannt, weil Scott McTominay Son mit einem Hieb ins Gesicht in der Entstehung zu Boden geschickt hatte. Die richtige Entscheidung, wenngleich McTominay, der schon mit Gelb verwarnt war, vom Platz fliegen hätte müssen.

In der zweiten Hälfte nützte Manchester Abwehr-Schwächen des Gegners, drehte die Partie. Fred stellte auf 1:1 (57.), Cavani brachte die Gäste per Kopf in Führung (79.). Mason Greenwood sorgte mit dem Abpfiff für den Schlusspunkt (96.). 

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