Österreich

Mr. Konsumentenschutz geht in den Ruhestand

Heute Redaktion
14.09.2021, 01:38

25 Jahre kämpfte er für die Rechte der Konsumenten, erstritt Millionen an Euros zurück. Nun geht AK-Konsumentenschützer Georg Rathwallner in den verdienten Ruhestand. Für "Heute" machte er einen kleinen Rückblick auf seine spannendsten Fälle.

25 Jahre kämpfte er für die Rechte der Konsumenten, erstritt Millionen an Euros zurück. Nun geht AK-Konsumentenschützer Georg Rathwallner in den verdienten Ruhestand. Für "Heute" machte er einen kleinen Rückblick auf seine spannendsten Fälle.
Vor 25 Jahren trat der gebürtige Kallhamer (Bez. Grieskirchen) in die Arbeiterkammer (AK) ein, wurde sofort ins kalte Wasser gestoßen und übernahm den Konsumentenschutz in Linz. "Damals hatten wir fünf Mitarbeiter und bearbeiteten 6.000 Beschwerdefälle im Jahr", erzählt Rathwallner. Heute umfasst seine Abteilung 42 Mitarbeiter und es werden zwischen 85.000 und 90.000 Fälle pro Jahr bearbeitet – Tendenz steigend.

"Es war klar zu erkennen, dass mit dem Eintritt in die EU, die Zahl der 'Gauner' stark anstieg", so Rathwallner. Der Grund: Die Übeltäter sind im Ausland natürlich schwerer zu belangen.

Dennoch verzeichnete der Mr. Konsumentenschutz einige spektakuläre Erfolge:

Werbefahrten, bei denen überteuerte Matratzen, Polster oder Ähnliches verkauft werden, gibt es in Oberösterreich praktisch nicht mehr. "Wir haben durchgesetzt, dass diese Veranstaltungen bei der Bezirkshauptmannschaft angemeldet werden müssen. Das schreckt ab", so Rathwallner.
Gutschein-Befristungen: Die AK-Konsumentenschützer sorgten dafür, dass es bei Gutscheinen kein Ablaufdatum mehr gibt. "Der Gutschein wurde ja bezahlt, der kann nicht einfach ablaufen", sagt Rathwallner.
Musterprozesse gegen Banken, die Zinssenkungen nicht an die Kunden weitergaben. "Wir haben alleine in Oberösterreich 4.000 Kunden geholfen. Zwischen 2000 und 2005 haben wir 2,8 Millionen Euro erstritten", so Rathwallner.
Produkttests: Ob Eis, Maroni,  Grillfleisch oder Schulsachen – die AK testete viele Dinge des täglichen Lebens. Die Tests machten Druck. "Die Qualität ist in den vergangenen Jahren immer besser geworden", so Rathwallner.

Das Erfreuliche: In 90 Prozent der Beschwerdefälle kam es zu einer Einigung, auch weil Rathwallner es schaffte, Druck aufzubauen, vor allem über die Medien, die immer wieder über Fälle berichteten.

Und worauf freut sich der Mr. Konsumentenschutz in der Pension? "Endlich keine Termine mehr, kein Druck", sagt er.

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