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MTV ehrt LGBT-Aktivistin, Orban-Regierung ist empört

In der ungarischen Hauptstadt wurde die LGBT-Aktivistin Viktoria Radvanyi mit einem MTV Europe Music Award ausgezeichnet.

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Zeichen für Toleranz gegenüber nicht-heterosexuellen Menschen: Viktoria Radvanyi erhält während des MTV Europe Music Awards den Preis "Generation Change".
Zeichen für Toleranz gegenüber nicht-heterosexuellen Menschen: Viktoria Radvanyi erhält während des MTV Europe Music Awards den Preis "Generation Change".
ATTILA KISBENEDEK / AFP / picturedesk.com

Zum Missfallen der ungarischen Regierung ist bei den diesjährigen MTV Europe Music Awards (EMA) ein Zeichen für Toleranz gegenüber nicht-heterosexuellen Menschen gesetzt worden. Bei der Gala in Ungarns Hauptstadt Budapest ging der "Generation Change" benannte Preis am späten Sonntagabend an die ungarische Aktivistin Viktoria Radvanyi, die seit langem an der Organisation des Marsches "Budapest Pride" beteiligt ist.

Weitere Preise in der Kategorie "Generation Change" gingen unter anderen an die Künstler und Künstlerinnen Amir Ashour, Matthew Blaise, Sage Dolan-Sandrino und Erika Hilton. Im Vorjahr hatte es die Preisverleihung wegen der Corona-Pandemie nur im Online-Format gegeben. Diesmal fand das Event in einer voll besetzten Sportarena statt.

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    Damiano David von Maneskin bei der Verleihung der MTV European Music Awards 2021
    Damiano David von Maneskin bei der Verleihung der MTV European Music Awards 2021
    imago images/Future Image

    Politik gegen Homosexuelle

    "Alle Menschen werden gleich geboren. Punkt", sagte Radvanyi bei der Preisverleihung. Sie dankte ihrer Lebensgefährtin sowie ihren Mitstreitern und Mitstreiterinnen vom Verein "Budapest Pride", der alljährlich mit einer Demonstration auf die Diskriminierung sexueller Minderheiten aufmerksam macht. Orbans Kanzleramtsminister Gergely Gulyas hatte sich schon vor der Gala zu Wort gemeldet und kommentiert, dass das Event zu einer "Provokation gegen die Regierung" benutzt werden würde.

    Die rechtsnationale Regierung Ungarns von Ministerpräsident Viktor Orban betreibt eine offen gegen Homosexuelle gerichtete Politik. In diesem Jahr setzte sie ein Gesetz durch, das Minderjährigen verbietet, sich über nicht-heterosexuelle Lebensformen zu informieren. Die EU hat deswegen ein weiteres Vertragsverletzungsverfahren gegen das Land eingeleitet.

    Ed Sheeran wurde zudem "Bester Künstler" und sahnte zusätzlich noch einen Awards für den besten Song ab ("Bad Habits"), BTS gewann den Preis für "Bester Pop", das "beste Video" ging an Lil Nas X - MONTERO ("Call Me By Your Name") und Gastgeberin Saweetie holte sich eine Trophäe in der Kategorie "Bester Newcomer".

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