Österreich

Müder Polizist muss 7.800 Euro Strafe zahlen

Polizist schlief ein, bearbeitete Notruf nicht. Am St. Pöltner Gericht setzte es im zweiten Rechtsdurchgang wieder Geldstrafe.

Heute Redaktion
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Polizist schlief im Dienst ein
Polizist schlief im Dienst ein
Bild: zVg

Im Dienst war ein Polizist (54) im Sommer 2018 eingeschlafen, hatte den Notruf einer verängstigten Frau nicht an Kollegen weitergeleitet. Im Vorjahr musst der Exekutivbeamte aus dem Waldviertel deshalb auf die Anklagebank, fasste am St. Pöltener Gericht wegen Amtsmissbrauch und Anstiftung zum Amtsmissbrauch 16.800 Euro Strafe aus. Dagegen berief der Beamte. Der Oberste Gerichtshof hob dann den Schuldspruch zur Anstiftung auf, am Donnerstag wurde dieser Anklagepunkt neu verhandelt.

Zur Vorgeschichte: "Da steht einer vor der Türe, bitte kommen Sie vorbei, ich habe Angst", hatte eine 59-Jährige per Notruf um vier Uhr früh dem Polizisten (Dienststelle war im Bezirk Lilienfeld) mitgeteilt. Doch der ausgelaugte Beamte schlief ein, Kollegen weckten ihn am Morgen. Laut Anklage habe der Beamte auch versucht, seine Kollegen dazu anzustiften, das Notrufprotokoll zu fälschen. Das bestritt der Beamte im ersten Rechtsdurchgang.

Im Prozess am Donnerstag besann sich der Polizist überraschend eines Besseren, gab zu, seine Kollegen zur Fälschung des Protokolls angestiftet zu haben. "Ich habe mich nicht mehr hinausgesehen, hatte Angst, dass es zu einer Anklage kommt ", erklärte er zerknirscht, wurde wegen Fälschung eines Beweismittels schuldig gesprochen und fasste dieses Mal 7.800 Euro Geldstrafe aus (rechtskräftig).