Österreich

1.300 Euro "Strafe" für vergessliche Mama

Heute Redaktion
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Das zweite Nachweis-Blatt aus dem MuKi-Pass wurde vergessen.
Das zweite Nachweis-Blatt aus dem MuKi-Pass wurde vergessen.
Bild: picturedesk.com

Weil sie den zweiten Untersuchungsnachweis für ihre Tochter Livia (2) aus dem Mutter-Kind-Pass nicht an die Gebietskrankenkasse geschickt hatte, muss Nathalie C. (43) nun Karenzgeld zurückzahlen.

"Ich habe einen Fehler gemacht. Aber das steht in keiner Relation zu dieser Strafe", ist Nathalie C. (Name geändert) empört. Obwohl die 43-Jährige alle erforderlichen Untersuchungen im Mutter-Kind-Pass (MuKi-Pass) gemacht hat, muss sie nun 1.300 Euro Kinderbetreuungsgeld an die Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) zurückzahlen.

Großer Ärger

Der Grund: Nathalie C. hatte vergessen, das zweite Nachweis-Blatt aus dem MuKi-Pass (muss bis zum 15. Lebensmonat übermittelt werden) an die WGKK zu senden.

"Es kann doch nicht sein, dass ich genauso behandelt werde, wie jemand, der die Untersuchungen nicht macht", ärgert sich die Wienerin, die vor Kurzem zum zweiten Mal Mama wurde.

"Sanktion ist überzogen"

Sie wandte sich an die Volksanwaltschaft: "Diese Sanktion ist überzogen, die Vorgehensweise ist sehr seltsam", meint Volksanwalt Bernhard Achitz.

Die WGKK rechtfertigt die Rückzahlung mit dem Gesetzesvollzug, zudem erfolge "mit Vollendung des 14. Lebensmonats des Kindes eine automatisierte Erinnerung an alle Mütter".