Österreich

Tatverdächtige lebten neben totem Obdachlosen

Ein 28-Jähriger soll mithilfe seiner Freundin einen Obdachlosen in Ottakring ermordet und im Müll entsorgt haben. Jetzt gibt es neue Details.

Heute Redaktion
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Am Donnerstag sind mehr Details zu jener Bluttat bekannt geworden, die sich vergangene Woche in Ottakring zugetragen hat. Ein Mann (28) und seine Freundin (30) sollen einen Obdachlosen (43) ermordet und im Hausmüll entsorgt haben. Beide tatverdächtige Personen sollen dann zwei Tage lang neben dem in Decken eingewickelten Toten gelebt haben.

Darum eskalierte die Situation



Die Männer hatten sich beide mit der Frau getroffen, die seit 2005 an einer ärztlich bestätigten paranoiden Psychose leidet. In ihrer Wohnung konsumierten die involvierten Personen reichlich Alkohol.

Zu der tödlichen Streiterei soll es aus Eifersucht gekommen sein, weil das spätere Opfer die Frau geküsst haben soll. Diese war jedoch mit dem 28-Jährigen in einer Liaison. "Sie waren kein Paar, sie hatten nur Sex miteinander", berichtete Verteidigerin Astrid Wagner, die die Vertretung der 30-Jährigen übernommen hat, am Donnerstagnachmittag.

Das waren die Tatwaffen



Zunächst kassierte der 43-Jährige, weil er der 30-Jährigen zu nahe gekommen war, Schläge. Dabei erlitt er einen Nasenbeinbruch. Er blieb blutend am Boden liegen, verlor dann offenbar das Bewusstsein oder schlief ein. Die Verdächtigen sollen daraufhin den Entschluss gefasst haben, ihn mittels Hammer und Schraubenzieher zu ermorden.

Dazu gibt es unterschiedliche Schilderungen: "Sie hat ihn nicht angestiftet, sie ist nur dabei gesessen", erklärte Verteidigerin Wagner. Der 28-jährige Ungar behauptet allerdings, er habe die Frau zunächst gefragt, ob er mit dem Werkzeug "was machen soll". Darauf habe die 30-Jährige ihn aufgefordert "Jo, moch wos." Dem sei er nachgekommen.

Leichnam im Müll entsorgt



Zwei Tage später brachten die beiden die Leicher zu den Müllcontainern der Hausanlage. Sie wussten nämlich, wann die Müllabfuhr wieder vorbeikommen würde. Zusätzlich dürften sie den Körper mit dem Inhalt eines anderen Müllbehälters zugedeckt haben. Laut Polizei ist es unwahrscheinlich, den Leichnam noch zu finden. Sie dürfte bereits verbrannt worden sein - Suchanordnungen gibt es keine mehr.

Unterdessen wurde über die Verdächtigen vom Landesgericht bedingt obligatorische U-Haft verhängt, bestätigte Gerichtssprecherin Christina Salzborn. Im Zuge des Ermittlungsverfahrens wird vermutlich ein psychiatrisches Gutachten eingeholt, um abzuklären, ob bei der 30-Jährigen Zurechnungsfähigkeit gegeben ist.

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