Szene

mumok setzt 2023 auf Krieg und kulturelle Vielfalt

Sieben neue Ausstellung hat das mumok für das kommende Jahr geplant. Was Kunstfans erwartet, verrät Direktorin Karola Kraus im Interview.

Amra Duric

Gleich mehrere Vorsätze hat sich das mumok für das nächste Jahr vorgenommen. Direktorin Karola Kraus will 2023 mit dem Projekt "Ludwig goes Digital" ein exploratives digitales Angebot zur Vermittlung der Sammlung Ludwig schaffen. Weiters sollen die multiplen Krisen als "Chance, die Bildungs- und Aufklärungsfunktion der Künste zu stärken und zu betonen", so Kraus.

Sieben neue Ausstellungen sollen kommendes Jahr gezeigt werden. Den Auftakt macht die Schau "On Stage. Kunst als Bühne", die sich den variantenreichen Formen des Bühnenhaften und des Rollenspiels in der Kunst seit den 1960er Jahren widmet. 

Museum verzeichnet Besucheranstieg

Das Spektrum der Schauen reicht von "Avantgarde and Liberation" bis hin zu "Nie wieder. Immer wieder. Krieg". Für Kraus ist das ganze kommende Jahr von Highlights geprägt. "Wir zeigen große thematische Gruppenausstellungen mit außereuropäischen Künstlern und Künstlerinnen, die hoch brisante Themen diskutieren. Wir zeigen Sammlungsausstellungen, die von Kriegen handeln. Das gesamte Programm ist in sich stimmig", betont Kraus. 

mumok-Direktorin Karola Kraus 
mumok-Direktorin Karola Kraus 
Niko Milosevic

Auch mit der Bilanz für das Jahr 2022 zeigt sich die Direktorin zufrieden. Im Vergleich zum Lockdown-Jahr 2021 gab es eine Besuchersteigerung von 55 Prozent. "Wir sind sehr froh, dass sich die Zahlen erholt haben, wobei wir nicht auf dem Niveau von 2019 sind. Wir sind aber sehr zuversichtlich, dass es so weitergeht."

Kein Verständnis für Aktivisten-Attacken

In den vergangenen Monaten waren immer Museen immer wieder Attacken von Klima-Aktivisten ausgesetzt. Auch in Wien war, unter anderem, das Leopold Museum betroffen. "Prinzipiell kann ich die Aktivsten und Aktivistinnen verstehen, dass sie sich Gehör verschaffen möchten, allerdings kann ich nicht verstehen, dass Kunstwerke attackiert werden", erzählt Kraus. "Unsere Museen sind Orte, an denen wir gesellschaftsrelevante und politische Themen diskutieren und die Kunst soll zur Diskussion anregen, deswegen habe ich da überhaupt kein Verständnis dafür."

Energiekosten als große Herausforderung

Wie bereits in den vergangenen Jahren, steht im mumok auch künftig das Thema Nachhaltigkeit im Fokus. "Wir sind sehr stolz, dass wir das österreichische Umweltzeichen bekommen haben und was die wichtigste Aktion war ist, dass wir die Beleuchtung in sämtlichen Hallen auf LED umgestellt haben", so Kraus. 

Als Herausforderung für das kommende Jahr sieht die Direktorin die voranschreitende Inflation. "Wir sind auf allen Ebenen des Museums davon betroffen. Die Energiekosten betreffen uns am stärksten, weil die Klimaanlage rund um die Uhr läuft. Diese Kosten stellen uns vor eine sehr große Herausforderung." Eine Anhebung der Eintrittspreise wird es laut der mumok-Chefin jedoch nicht geben. 

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    Vier Männer, eine Skulptur: Aufbauarbeiten der Schau "Das Tier in Dir" im mumok.
    Vier Männer, eine Skulptur: Aufbauarbeiten der Schau "Das Tier in Dir" im mumok.
    Denise Auer