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BMW-Raser schweigt, Video zeigt seine Todes-Fahrt

Heute Redaktion
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Die Polizei München hat weitere Details zu dem tödlichen Unfall bekannt gegeben, bei dem ein Schüler (14) ums Leben kam. Die Ermittler sprechen von heimtückischem Mord.

In einer Pressekonferenz nannte die Polizei München am Montag weitere Einzelheiten zu dem tödlichen Verkehrsunfall am vergangenen Freitag.

So erklärten die Ermittler, dass ein Autofahrer ein Video des BMW-Rasers bei der Polizei abgegeben hat, das mit einer Dashcam aufgenommen wurde.

Oberstaatsanwältin Anne Leiding stellte klar, dass Dashcams zwar rechtswidrig wären, sie aber dennoch froh über dieses Beweismittel sei. Darauf sei unter anderem zu sehen, mit welch hoher Geschwindigkeit der Verdächtige Victor B. auf die Gruppe Jugendlicher zuraste.

Wie schnell war Todes-Lenker?

Wie schnell der 34-Jährige genau unterwegs war, kann die Polizei derzeit aber noch nicht sagen. Die Ermittlungen würden diesbezüglich noch laufen. In den Medien war zuvor die Rede von weit über 100 km/h gewesen.

Die Aufnahmen der Dashcam würden zudem auch das Verhalten der Polizisten zeigen, die mit Blaulicht die Verfolgung aufnahmen, um die anderen Verkehrsteilnehmer zu warnen. Genaue Details zu dem Inhalt des Videos wollten die Ermittler aber nicht nennen.

Die Beamten hätten außerdem jenen 14-Jährigen, der von dem BMW erfasst und lebensgefährlich verletzt worden war, sofort zu reanimieren begonnen. Doch für den Schüler kam bereits jede Hilfe zu spät.

Heimtückischer Mord

Die Polizei München erklärte weiters, dass man aufgrund des Sachverhalts von Mord und dreifachen Mordversuchs ausgehe. Die Ermittler sprechen von einem heimtückischen Mord, da der BMW-Fahrer ungebremst auf die Gruppe Jugendlicher zugerast war.

Als möglichen Hintergrund für die Tat nannte die Polizei eine frühere Verurteilung. Demnach sei der Verdächtige Victor B. im Jahr 2016 zu einer Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt worden. Zum Zeitpunkt des Unfalls befand er sich noch auf Bewährung.

"Hetzjagd"

Die Polizei wehrte sich in der Pressekonferenz auch strikt dagegen, dass die Verfolgung des Verdächtigen als "Hetzjagd" bezeichnet werde.

Der BMW-Lenker wäre rücksichtslos vorgegangen, die Beamten hätten dann schnell entschieden, ob sie ihn verfolgen oder nicht. "Die Kollegen wollten die Sache aufklären, sie verfolgten ihn, nahmen in Kauf, dass er aus dem Blickfeld gerät", so Kriminaloberrat Josef Wimmer.

Es gehe um eine "schlimme Tat" und man sehe auch, "wie rücksichtsvoll sich die Kollegen verhalten haben", erklärte Wimmer.

Anwalt genommen

Der 34-Jährige hat sich mittlerweile einen Rechtsanwalt genommen und schweigt zur Todes-Fahrt. In seinem Auto fanden die Beamten geringe Mengen von Marihuana, zudem fiel ein Drogentest im Krankenhaus positiv aus.

Aktuell befindet sich B. nicht mehr in der Psychiatrie, sondern wurde in ein Krankenhaus gebracht. Der BMW-Lenker war zunächst in eine Psychiatrie eingeliefert worden.