Ukraine

Munitionsmangel – Ukraine-Experte mit düsterer Prognose

Die Ukraine versucht weiterhin Gebiete von russischen Truppen zu befreien. Munitionsmangel und fehlende Reserven stellt die Armee nun vor Probleme.

Newsdesk Heute
Die Gegenoffensive der Ukraine verläuft weiterhin schleppend. (Symbolbild)
Die Gegenoffensive der Ukraine verläuft weiterhin schleppend. (Symbolbild)
LIBKOS / AP / picturedesk.com

Die Gegenoffensive der Ukraine verläuft weiter schleppend. Trotz heftiger Gefechte verläuft der Vormarsch an der Frontlinie weiterhin nicht nach Wunsch. Derzeit konzentrieren sich die Kämpfe auf drei Dörfer in der Nähe von Bachmut.

Auf der annektierten Halbinsel Krim durfte die ukrainische Armee hingegen zuletzt erste Erfolge verbuchen. Laut eigenen Angaben wurde ein russisches Flugabwehrsystem S-400 "Triumph" bei einem Angriff durch Marschflugkörper zerstört. "Infolge der Explosion wurden die Anlage, die zugehörigen Raketen und das Bedienungspersonal komplett vernichtet", teilte der Geheimdienst am Mittwoch mit. 

Strategie der Abnützung

Laut dem Militärexperten Franz-Stefan Gady hat der Krieg in der Ukraine durch diese Art von Angriffen in gewisser Weise eine neue Qualität erreicht. Dennoch dürfe man diese nicht überbewerten. "Diese Angriffe sind Teil einer Gesamtstrategie der Abnützung", erklärt der Militäranalyst am Freitag im "Ö1-Morgenjournal". "Die meiste Abnützung erfolgt an der Front, nicht in der Tiefe."

Angriffe im Hinterland seien trotz allem wichtig. "Ob sie den mangelnden Fortschritt an der Front abfedern können, ist fraglich", erklärt Gady. Durch gezielte Angriffe auf Kommandozentralen und Munitionslager könne man dennoch versuchen, die russische Versorgung an der Frontlinie zu schwächen. 

Dennoch müsse sich die Ukraine bewusst sein, dass auf jede Aktion auch eine Reaktion Russlands folgen wird. Angriffe auf die Eisenbahnstrecke, die Moskau zur Versorgung der Einheiten auf der Krim nutzt, gestalten sich deshalb schwierig. Auch, weil weder die Ukraine noch Russland über Lufthoheit verfügen würden. "Russland sichert die Nachschubwege mittlerweile auch gut", so der Militäranalyst. 

Munitionsmangel, fehlende Reserven

In Bezug auf den mangelnden Fortschritt an der Front ortet Gady auch ein quantitatives Problem. "Die Ukraine braucht weitere Marschflugkörper, um weiter im Hinterland angreifen zu können." 

Laut dem Militäranalysten würden Munitionsmängel und fehlende Reserven beide Seiten enorm schwächen. "Man muss abwarten, wie sich die kommenden Wochen entwickeln."

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