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Mursi und Mubarak teilen sich bald das Gefängnis

Heute Redaktion
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Bild: AP/Reuters/Fotolia/Heute.at-Montage

Bittere Ironie der Geschichte: Der entmachtete und festgenommene ägyptische Präsident Mohammed Mursi dürfte in das Gefängnis überstellt werden, in dem dessen Vorgänger Hosni Mubarak einsitzt. Das erklärte der ägyptische Innenminister Mohammed Ibrahim am Samstag bei einer Pressekonferenz.

Bis jetzt ist nicht bekannt, wo Mursi, , festgehalten wird. Die Entscheidung, in welches Gefängnis der islamistische Politiker überstellt werde, obliege dem Staatsanwalt, betonte der Innenminister. Auf Nachfragen von Journalisten meinte er, es sei "sehr wahrscheinlich", dass Mursi ins Torah-Gefängnis gebracht werde.

Gegen die Pro-Mursi-Proteste werde in Kürze - "so Gott will" - auf Grundlage einer Entscheidung der Staatsanwaltschaft vorgegangen werden, fügte der Innenminister hinzu. In der Nacht auf Samstag waren bei Krawallen im Zuge von Protesten 70 Menschen getötet worden.

Innenministerium übernimmt wieder alte Aufgaben

Der Innenminister Mohammed Ibrahim hat seinem Minsterium wieder die Aufgabenbereiche der "Extremismus-Bekämpfung" und der "Überwachung von politischen und religiösen Aktivitäten" übertragen, wie das Nachrichtenportal Egypt Independent berichtet. Diese Aufgabenbereiche waren dem Ministerium nach dem Sturz von Hosni Mubarak entzogen worden.

Ein Sprecher der "Bewegung des 6. April" - einer Anti-Mursi-Gruppierung - hat gegenüber dem Nachrichtenportal Aljazeera.com die Gewalt gegen Mursi-Unterstützer verurteilt und den Rücktritt von Innenminister Ibrahim gefordert.