Museum für den Walzerkönig – House of Strauss eröffnet

Legendäre Bälle: Im Casino Zögernitz in der Döblinger Hauptstraße 76 (Wien-Döbling) haben Vater und Sohn Strauss ab 1837 die prächtigsten Bälle veranstaltet. An diesem Ort nun wurde nun das interaktive Strauss Museum "House of Strauss" eröffnet. Den Donauwalzer kennt nun wirklich jeder. Aber es gibt da noch viel mehr Wissenswertes. Der Betreiber des neuen Museums Hermann Rauter zielt mit seiner Ausstellungskomposition auch auf das junge Publikum ab. Der Immobilienhändler Rauter hat das Projekt und die originalgetreue Renovierung des Casinos aus eigener Tasche finanziert.

Besucher im interaktiven Museum sollen möglichst authentische Szenen und Schauplätze Wiens im 19. Jahrhundert erleben. Und zurück in der Echtzeit können Besucher im Salon des Casinos das Originalklavier von Eduard Strauss betrachten. Eduard Strauss (geboren 1835 in Wien) war der jüngste Sohn von Johann Strauss (geboren 1804 in Wien). Wer noch mehr wissen will, der kann sich an den reich dekorierten Wänden belesen – dort finden sich die Lebensläufe der Dynastie.

Salonkonzerte und Dinner in originalgetreu renovierten Räumen

Wo ein Klavier steht, da müssen natürlich auch Konzerte stattfinden. Salonkonzerte seien im Ballsaal ab 2024 geplant, so der Museumsleiter. "Die multimediale Inszenierung mit Akustik und animierten Visuals, LED-Walls und Skulpturen als Projektionsfläche soll es möglich machen, den damaligen Zeitgeist über alle Sinne einzufangen". So gibt es digitale Touchscreens und einen Selfie Spot für das Instagram Publikum. Spätestens hier wird klar, dass sich das Museum an alle Altersklassen richtet.

Auch für die Feinschmecker hält das House of Strauss einiges bereit. Einen feinen Strauss Wein kann man kosten oder auch im Glanz der rekonstruierten Räume mit edlen Tapeten, üppigen Kristalllüstern und Marmoroberflächen einen Konzertabend samt Dinner verbringen. Doch das ist noch nicht das Limit, der Unternehmer denkt darüber nach, sechs weitere Dependancen zu eröffnen - weltweit.

Strauss als Populärkultur - aber mit fachkundiger Begleitung

Wer einmal hören möchte, wie die Stimme des Ur-Ur-Ur-Enkels von Strauss klingt, der sollte sich einmal den Audio Guide ausleihen. Denn den spricht Thomas Strauss. Die Basics werden in einem Einführungsfilm vermittelt, wer, was, wann, wo und warum. Entsprechend gerüstet gehen die folgenden Räume dann tiefer hinein in den Kosmos namens Strauss.

Auch wenn Instagram-Spots und Strauss-Dinner ziemlich poppig daherkommen, hat sich das House of Strauss doch bemüht, sich fachkundig stützen zu lassen. Um die Lebenswege der Strauss Dynastie korrekt abzubilden, haben sich die Kuratoren der Ausstellung mit der Familie der Walzerkönige abgestimmt. Auch Fachleute wurden hinzugezogen. Und nach der Schau gibt es ein Wiener Schnitzel (24 Euro), ein Gulasch (19 Euro) oder einfach einen ungarischen Fischeintopf um 23 Euro im "Casino Kulinarium". Tickets für die Ausstellung um 22 Euro gibt es hier. Die Besuchszeiten sind Dienstag bis Sonntag jeweils 10 bis 18 Uhr.