Musik

Musik-Star Renée Geyer stirbt mit 69 nach Hüft-OP

Der australische Jazz- und Soulstar Renée Geyer ist tot. Wie ihr Musiklabel bekannt gab, starb die 69-Jährige nach Komplikationen nach einer Hüft-OP.

Rene Findenig
Noch vor wenigen Wochen trat Renée Geyer bei ausverkauften Konzerten auf, nun verstarb die Australierin überraschend im Alter von 69 Jahren.
Noch vor wenigen Wochen trat Renée Geyer bei ausverkauften Konzerten auf, nun verstarb die Australierin überraschend im Alter von 69 Jahren.
IMAGO/AAP

Noch vor wenigen Wochen trat Renée Geyer bei ausverkauften Konzerten auf, nun verstarb die Australierin überraschend im Alter von 69 Jahren. Weltberühmt wurde Geyer mit ihren Hits "It’s A Man’s Man’s World" und "Say I Love You", bis zuletzt war die Künstlerin zudem eine hochgelobte Background-Sängerin, die mehrmals mit Stars wie Sting und früher auch mit Joe Cocker zusammenarbeitete. Wie ihr Label bekannt gab, traten nach einer Hüft-Operation, bei der auch inoperabler Lungenkrebs diagnostiziert wurde, Komplikationen bei der Sängerin auf.

"Renée Geyer verstarb friedlich im Kreise ihrer Familie und Freunde", so ihr Label zum Tod der 69-Jährigen. Und weiter: "Erst letzten Monat sang Renée vor einem vollen Haus und freute sich auf ein weiteres arbeitsreiches Jahr, in dem sie das tun würde, was sie am meisten liebte – für ihre treuen Fans im ganzen Land aufzutreten. Renée lebte ihr Leben so, wie sie auftrat – zu ihren eigenen Bedingungen und in vollen Zügen. Geliebt und respektiert, war sie eine Naturgewalt und ein nationaler Schatz, und ihr Tod hinterlässt eine riesige Lücke in der australischen Musikindustrie."

Eine Ohrfeige als internationaler Skandal

1977 verhalf Geyer ihr viertes Album "Moving Along" zum internationalen Durchbruch. Auch, weil Geyer aufgrund ihrer markanten, rauchigen Stimme anfangs für eine schwarze Frau gehalten wurde. Das ging sogar so weit, dass Geyer später darauf bestand, dass ihr Gesicht auf ihrem Album abgebildet werden musste. Auch in ihren Memoiren "Confessions of a Difficult Woman" beschäftigte das Thema – während schwarze Menschen ihre Stimme liebten, zeigten sie sich irritiert, dass sie eine weiße Frau sei und weiße Menschen wussten nichts mit ihrer Musik anzufangen, weil sie schwarz klang, schrieb sie.

Geyer war aber auch dafür bekannt, sich privat kein Blatt vor den Mund zu nehmen – über ihre Drogensucht in jungen Jahren samt drei Überdosen ebenso wenig wie über mehrere Abtreibungen. In die Geschichte ging auch ein Auftritt in der Show "Countdown" ein. Geyer verpasste dabei dem Interviewer Molly Meldrum live eine Ohrfeige – ein scherzhafter Akt, der zur damaligen Zeit für viele Zuseher aber einen Skandal darstellte. Renée Geyer war nie verheiratet und hinterlässt auch keine Kinder – ihr musikalisches Erbe lebt aber weiter.