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Musk finanziert Satelliten-Internet in Ukraine weiter

Elon Musk kündigt eine Kehrtwende bei Starlink an: Der Milliardär und Tesla-Chef wird nun doch weiter für die Kosten in der Ukraine aufkommen.

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Elon Musk stellte den Satelliten-Internetdienst der Ukraine zur Verfügung.
Elon Musk stellte den Satelliten-Internetdienst der Ukraine zur Verfügung.
REUTERS

Elon Musk hat es sich anders überlegt: Am Samstag kündigte er auf Twitter an, weiterhin die ukrainische Regierung mit dem Satelliten-Internetdienst zu unterstützen.

Der Milliardär und Tesla-Chef Elon Musk hatte im Februar kurz nach der russischen Invasion die Aktivierung des Satelliten-Internetdienstes Starlink seines Unternehmens SpaceX in der Ukraine verkündet. Am Freitag gab der 51-Jährige jedoch an, nicht mehr für die Kosten aufkommen zu wollen, wie CNN berichtet.

SpaceX wolle keine Erstattung bisheriger Ausgaben, aber könne "auch nicht das bestehende System unbefristet bezahlen UND Tausende weitere Terminals schicken", schrieb Musk am Freitag bei Twitter. Das wäre "unvernünftig". Aktuell habe SpaceX Kosten von rund 20 Millionen Dollar monatlich.

Ukraine forderte 8.000 zusätzliche Starlink-Terminals

Zuvor hatte der Sender CNN unter Berufung auf Unterlagen aus dem September berichtet, SpaceX habe das US-Verteidigungsministerium aufgefordert, die Kosten für den Betrieb des Satelliten-Internets in der Ukraine zu übernehmen. Im Juli habe der ukrainische Oberbefehlshaber Waleryj Saluschnyj fast 8.000 zusätzliche Starlink-Terminals angefordert, schrieb CNN unter Berufung auf weitere Dokumente.

Musk verwies darauf, dass neben den Kosten der Zugangsterminals SpaceX auch für Anbindung an Telekommunikations-Infrastruktur sowie den Schutz vor Cyberattacken aufkommen müsse. Die Terminals in der Ukraine hätten zum Teil einen 100 Mal höheren Datendurchsatz als in Haushalten üblich.

Starlink-Geräte spielen im Krieg eine zentrale Rolle

Der Tech-Milliardär hatte Anfang Oktober mit einem Vorschlag für Kritik gesorgt, wonach die Ukraine für eine friedliche Lösung die Krim an Russland abtreten und für andere Gebiete im Süden und Osten des Landes ein Referendum unter Aufsicht der UN abgehalten werden sollte.

Einem Bericht der "Financial Times" zufolge hatten ukrainische Truppen jüngst Ausfälle von Starlink-Geräten an der Frontlinie gemeldet. Demnach spielt das System bei den seit Wochen laufenden Gegenoffensiven des ukrainischen Militärs eine zentrale Rolle. Als Reaktion twitterte Musk: "Was auf dem Schlachtfeld passiert, ist vertraulich."

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    Elon Musk (50) zeigte sich am Montag nicht gerade sonderlich verängstigt, nachdem aus Moskau Drohungen wegen dessen Unterstützung der Ukraine eingetroffen waren. "War nett euch kennen zu lernen" schrieb er auf Twitter.
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