Szene

Muskelriss: Unterreiner singt tapfer weiter

Heute Redaktion
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Beim harmlosen Aufstehen auf der Bühne passierte das Unglück: Clemens Unterreiner zog sich eine Verletzung zu, sang jedoch tapfer bis zum Ende durch.

Ein Indianer kennt keinen Schmerz! Oder besser gesagt: Bariton Clemens Unterreiner kennt keinen Schmerz. Montagabend verletzte sich der Sänger zu Beginn der "Tosca"-Vorstellung an der Wiener Staatsoper schwer, biss jedoch die Zähe tapfer zusammen und brachte seinen Auftritt zu Ende.

Der Unfall passierte aber nicht beim Theater-Sturz, der klappte wie geschmiert, sondern beim harmlosen Aufstehen und Ablaufen der Kapelle auf der Seitenbühne. "Ich bin blöd aufgetreten und schon ist es passiert", stöhnt Unterreiner im Gespräch mit "Heute". "Es tat höllisch weh. Ich beginne ja die Oper und es passierte gleich zu Beginn. Aber, ich habe tapfer meinen Part des Angelotti fertig gesungen um die Vorstellung und den weltweiten Livestream zu retten. Sonst wäre die Oper nach zwei Minuten zu Ende gewesen."

"Alle dachten, die Oper wird abgebrochen, weil ich auf der Seitenbühne am Boden lag und nicht aufstehen konnte. Ich sagte aber, dass ich das durchziehe! Also haben mich der Opernarzt und die Sanitäter mit Eis und Spritzen gerettet. Das Publikum hat nichts gemerkt, was mich stolz macht."

Clemens Unterreiner (* 18. März 1977 in Wien) ist ein österreichischer Opernsänger (Bariton). Er ist beruflich sowohl international tätig als auch Solist und Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper. Sein Opernrepertoire reicht vom lyrischen Fach über deutsch-italienische-französische Kavalier- und Heldenbaritonpartien bis zu Messen, Oratorien und klassischem Lied und beinhaltet auch Operette und moderne Musik.

Danach ging es für Unterreiner sofort ins Wiener SMZ-Ost, wo,nach längerer Wartezeit, ein Waden-Muskelriss diagnostiziert wurde. Nun heißt es Ruhe geben und sich schonen: "Ein Muskelriss im Unterschenkel tut höllisch weh, Ich muss mich zwei Wochen schonen. Aber, als tapferes Zirkuspferdchen werde ich Donnerstag die letzte Vorstellung unter ärztlicher Aufsicht noch singen. Angelotti flieht ohnehin laut Regie aus einem Folterkeller aus Engelsburg und darf daher auch gleich zu Beginn humpeln und hatschen und schmerzerfüllt auftreten. Bin also ganz in der Rolle", lacht der Opernstar schon! "Danach habe ich gut Zeit um mich auszukurieren."

(cor)

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