Vor Gericht abgeblitzt

Musks Milliarden-Gehaltsdeal mit Tesla ist ungültig

Eine US-Richterin kippt Elon Musks Gehaltspakets. Die 2018 festgelegte Entlohnung sei nicht "fair".

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Musks Milliarden-Gehaltsdeal mit Tesla ist ungültig
Das Gericht im Bundesstaat Delaware hat ein Gehaltspaket von Musk gekippt. Seine Chancen, von Tesla die Milliarden zu bekommen, sind damit deutlich gesunken.
REUTERS

Ein US-Gericht hat das milliardenschwere Gehaltspaket von Tesla-Chef Elon Musk bei dem Elektroautopionier für ungültig erklärt. "Das Urteil fällt zugunsten des Klägers aus", erklärte Richterin Kathaleen McCormick im Bundesstaat Delaware am Dienstag und gab damit einem Tesla-Anleger Recht. Musk und Tesla hätten nicht zeigen können, dass die 2018 vereinbarte Entlohnung – ein Aktienpaket mit einem heutigen Wert von geschätzt 56 Milliarden Dollar – "fair" sei.

Der Tesla-Anleger Richard Tornetta war gegen Musk, Tesla und mehrere Mitglieder des Tesla-Verwaltungsrats vor Gericht gezogen. Tornetta wirft dem reichsten Mann der Welt eine "ungerechtfertigte Bereicherung" vor. Der Unternehmenschef habe dem Tesla-Verwaltungsrat, der nicht ausreichend unabhängig gewesen sei, damals seine Bedingungen auferlegen können.

Berufungsverfahren?

Wie es nun weitergeht, ließ die Richterin am Dienstag offen. Sie wies den Kläger und Tesla an, eine Lösung auszuarbeiten. Sie betonte zugleich, dass eine Aufhebung des Mega-Deals zwar nicht automatisch aus dem Urteil folge – der Kläger aber ein Anrecht darauf habe. Der Elektroauto-Hersteller und Musk können noch in Berufung gehen.

Nach dem Plan von 2018 konnte Musk in zwölf Schritten Aktienoptionen mit einem maximalen Wert von damals bis zu 55,8 Milliarden Dollar bekommen, wenn Börsenwert und Geschäftszahlen von Tesla mit bestimmten Mindestwerten wachsen. Die Richterin entschied, dass Teslas Aktionäre nicht korrekt über das Verfahren informiert worden seien, in dem das Riesen-Paket ausgehandelt wurde. So habe Musk enge Verbindungen mit einigen Personen gehabt, die auf Teslas Seite an den Verhandlungen beteiligt waren.

Vor Gericht hat der Multimilliardär 2022 bei einer Befragung sein Tesla-Gehaltspaket verteidigt. Als das Aktienpaket 2018 beschlossen worden sei, hätten Investoren gedacht, "dass wir scheitern und Bankrott gehen werden", sagte Musk. "Wir waren damals in einer ziemlich harten Lage, wir verloren viel Geld. Die Wahrscheinlichkeit eines Überlebens war extrem niedrig."

Bilderstrecke: So geht ein Entlassungs-Gespräch mit Elon Musk

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    Der Schlagabtausch zwischen Musk und Thorleifsson amüsierte die Twitter-Gemeinde. "Das ist das unterhaltsamste Kündigungsgespräch, das ich je gesehen habe", schreibt ein User.
    Der Schlagabtausch zwischen Musk und Thorleifsson amüsierte die Twitter-Gemeinde. "Das ist das unterhaltsamste Kündigungsgespräch, das ich je gesehen habe", schreibt ein User.
    Twitter.com/elonmusk

    Die Automobilindustrie habe sich lange Zeit über Tesla lustig gemacht, sagte Musk weiter. "Sie dachten, Elektrofahrzeuge sind ein Witz." Der Durchbruch sei Tesla erst mit dem gewaltigen Erfolg seines Models 3 gelungen.

    Musk entlädt auf X seinen Frust

    Musk machte zunächst keine Angaben dazu, ob er in Berufung gehen wolle. Er riet auf seiner Online-Plattform X lediglich, nie ein Unternehmen in Delaware anzusiedeln. Dort haben wegen der günstigen Steuerregeln zahlreiche US-Konzern ihren Sitz.

    Kurze Zeit später postete Musk allerdings auch: "Ich empfehle die Gründung einer Gesellschaft in Nevada oder Texas, wenn ihr es vorzieht, dass Aktionäre über Angelegenheiten entscheiden."

    Anschließend stellte Musk folgende Umfrage auf X online: "Soll Tesla seinen Unternehmenssitz nach Texas verlegen?" Die User scheinen sich diesbezüglich einig zu sein: 90 Prozent sind für einen Umzug nach Texas.

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