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Muslime feierten mit Christen Gottesdienste für tote...

Heute Redaktion
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In vielen Kirchen überall in Frankreich und Italien besuchten am Sonntag Muslime und Imame den katholischen Gottesdienst. Die gläubigen Muslime wollten ihre Trauer über den grausamen Mord am 85-jährigen katholischen Priester Jacques Hamel Ausdruck verleihen und zeigen, dass sie die abscheulichen Taten zutiefst verurteilen.

Um sich mit der trauernden Kirchengemeinde solidarisch zu zeigen, besuchten die Muslime überall in den Ländern Gottesdienste. In Santa Maria in Trastevere in Rom hielt Imam Sami Salem während der Messe eine Rede. 

Ob Mailand oder Rouen, Rom oder Nizza: Überall gedachte man des toten Priesters . 

"Wir sind sehr berührt von der Anwesenheit unserer muslimischen Freunde und ich halte es für sehr mutig, dass sie heute zu uns gekommen sind", meinte Dominique Lebrun, der Erzbischof von Rouen nach der Messe zu NBC News. Die Kathedrale von Rouen liegt nicht einmal zehn Kilometer von Saint-Etienne-du-Rouvray enfernt, wo die Bluttat geschah.

Nonne und Ex-Geisel umarmte nach dem Gottesdienst muslimische "Gäste"

Bei der Messe war auch eine jener Nonnen anwesend, die kurzzeitig als Geisel genommen worden war. Nach dem Gottesdienst war die Schwester unter jenen Kirchgängern, die die muslimischen Gäste umarmte und Hände schüttelte. Vor der Kirche entrollte eine Gruppe Muslime ein Banner: "Liebe für alle, Hass für niemanden." Die Katholiken applaudierten spontan. 

In der Kathedrale von Notre Dame in Paris, war unter anderem der Vorsteher der Moschee von Paris, Dalil Boubakeur, zu Gast. "Die Situation ist ernst. Die Zeit ist gekommen, um zusammen zu halten, um nicht getrennt zu sein.