Die Muslime in Österreich wollen gesetzliche Feiertage in Österreich. Durch die Anerkennung als Religion habe man auch gleiche Rechte, bestätigte der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGiÖ), Fuat Sanac, gegenüber "Heute.at" am Donnerstag einen Bericht des "Standard". Auch in der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG) besteht der Wunsch nach gesetzlichen Feiertagen.
Die Muslime in Österreich wollen gesetzliche Feiertage in Österreich. Durch die Anerkennung als Religion habe man auch gleiche Rechte, bestätigte der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGiÖ), Fuat Sanac, gegenüber "Heute.at" am Donnerstag einen Bericht des "Standard". Auch in der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG) besteht der Wunsch nach gesetzlichen Feiertagen.
Konkret will der Präsident der IGGiÖ je einen Tag im Fastenmonat Ramadan und in der Zeit des islamischen Opferfests als arbeitsfreie Tage für Muslime: "Für uns sind diese beiden Tage sehr, sehr wichtig, um gemeinsam in die Moschee zu gehen und zu beten", erklärt Sanac im Gespräch mit Heute.at.
Es ginge gar nicht darum, diese Tage geschenkt zu bekommen, betont Sanac, sondern man wolle anbieten, dass die durch die Feiertage verloren gegangene Arbeit an anderen Tagen nachgeholt werde: "Für die Arbeitgeber wäre das kein Verlust, sondern eher ein Gewinn, glaubt der IGGiÖ-Präsident. Denn: Ist man rechtlich gleichgestellt, fördere dies zusätzlich die Motivation.
Gespräche starten
Kommende Woche gibt es zu dem Thema eine interne Diskussion, dann wolle man mit den zuständigen Ministerien sowie mit Arbeiter- und Wirtschaftskammer Gespräche aufnehmen. Sanac ist optimistisch, dass es zu einer Lösung kommen werde: "Wir leben in einer offenen Gesellschaft. Ich glaube, dass, wenn alle an einem Tisch sitzen und unsere Argumente Gehör finden, eine Lösung gefunden wird."
Integrationsmaßnahme
Die Umsetzung sollte in einer Neufassung des Islamgesetzes nach dem Vorbild der evangelischen Kirche, deren Gläubige am Karfreitag arbeitsfrei bekommen, geregelt werden. Für Sanac wären gesetzliche Feiertage für Muslime auch eine Integrationsmaßnahme.
Auch in der jüdischen Gemeinde bestehe der Wunsch nach gesetzlichen Feiertagen, sagte IKG-Generalsekretär Raimund Fastenbauer. Man habe über die gesetzliche Verankerung auch verhandelt, sei aber bis jetzt am Widerstand der Wirtschaftskammer gescheitert.
Vorbild Deutschland
In Deutschland ist zu dem Thema ebenfalls eine Diskussion entbrannt: Der deutsche Zentralratsvorsitzende Ayman Mazyek sieht in einer solchen Maßnahme nur Vorteile in der Arbeitswelt: So könnten zum Beispiel bei der Polizei muslimische Beamte für Kollegen einspringen, die zu Ostern gerne freinähmen.