Schockaussage von Verdächtigem

"Musste sie zwingen" – Täter lachte über Opfer (12)

Die Aussagen im Missbrauchsfall von Favoriten schockieren: So sollen die Verdächtigen über das Martyrium ihres Opfers (12) sogar gelacht haben.

Christian Tomsits
"Musste sie zwingen" – Täter lachte über Opfer (12)
Die Verdächtigen posieren gemeinsam auf TikTok; Opferanwalt Sascha Flatz vertritt die Eltern der 12-Jährigen.
privat/zVg

Von Februar 2023 bis zu den Sommerferien soll das unglaubliche Missbrauchs-Martyrium von Anna-Maria (Name geändert) angedauert haben. Unzählige Male sei das Mädchen von mindestens 17 Jugendlichen zwischen 13 und 18 Jahren missbraucht worden – in deren Wohnungen, in Stiegenhäusern und in einem extra angemieteten Hotelzimmer in Wien-Favoriten.

"Er hat meinen Kopf runtergedrückt"

Vor allem das Alter des Opfers und die Schamlosigkeit der verdächtigen Teenager macht sprachlos: Die heute 13-Jährige war zum Tatzeitraum erst 12 Jahre alt. "Ich sagte immer wieder. ,Nein, ich will nicht!‘ Das hat er auch mitbekommen. Er hat dabei meinen Kopf runter gedrückt und ich hatte das Gefühl, dass er mich nicht würde gehen lassen", so die Schülerin aus bürgerlichem Haushalt in ihrer Einvernahme.

Sie wollte nicht. Ich musste sie zwingen
Beschuldigter
über Missbrauch von 12-Jähriger

Druck und Gewalt bestätigt auch der damalige Freund (15) von Anna-Maria und belastet besonders einen verdächtigen Bulgaren (16) schwer. Der soll vor dem 15-Jährige lachend zugegeben: "Ja, sie wollte nicht, ich musste sie zwingen" und habe dabei das Opfer ausgelacht.

Missbrauch an 12-Jähriger – alle Details zum Fall

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    In der Nähe des Favoritener Antonsplatzes soll es in einer leerstehenden Wohnung zum Missbrauch gekommen sein.
    In der Nähe des Favoritener Antonsplatzes soll es in einer leerstehenden Wohnung zum Missbrauch gekommen sein.
    Heute

    Nicht weniger schockierend: Sexuelle Handlungen mit dem Mädchen wurden von Beteiligten gefilmt, die Videos stolz untereinander geteilt. "Mir wäre es peinlich, wenn mich jemand beim Sex filmt", bestritt einer der Beschuldigten, je gefilmt zu haben. "Deshalb mache ich so etwas auch nicht bei den anderen – aus Empathie", so die irritierende Erklärung des 15-Jährigen.

    Mit dem Opfer scheint keiner der Verdächtigen Mitleid gehabt zu haben. Wegen des schweren sexuellen Missbrauchs einer Unmündigen und Vergewaltigung drohen dem Großteil der Verdächtigen (jenen über 14 Jahre) Gefängnisstrafen. Die Unschuldsvermutung gilt.

    Auf den Punkt gebracht

    • Im Missbrauchsfall von Favoriten gibt es Aussagen, mit denen Verdächtige das Opfer (12) verhöhnen
    • Auch Gewalt sei bei den unzähligen Missbrauchsvorfällen mit im Spiel gewesen
    • Der Opferanwalt gibt an, dass das missbrauchte Mädchen kindlich aussehe und aus gutem Hause kommt
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