Österreich

Mutter des Todesschützen bricht ihr Schweigen

Heute Redaktion
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Bild: Sabine Hertel

Ihr Sohn Sebastian steht derzeit in Graz vor Gericht - wegen Mordes an einem Freund. Sie sitzt daheim und leidet. In Teil eins der "Heute"-Serie sagt die Mutter des Todesschützen: "Es war Notwehr!"

Ihr Sohn Sebastian steht derzeit in Graz vor Gericht – wegen . Sie sitzt daheim und leidet. In Teil eins der "Heute"-Serie sagt die Mutter des Todesschützen: "Es war Notwehr!"

Gras, Koks, ein vergewaltigtes Mädchen und ein Toter im Partykeller – diese Gewaltorgie unter Jugendlichen ließ vergangenen Sommer das Land erschaudern.

Gabi S. kommen beim Gedanken daran die Tränen. Denn: Die Frau ist die Mutter des Buben, der seinem Freund Marcel S. (16) eine Kugel in den Kopf jagte. Über die Hintergründe ist bis heute fast nichts bekannt. Zehn Monate nach der Bluttat erzählt Gabi S. in "Heute" erstmals, wie es aus ihrer Sicht zum Drama kam:

"Alles begann im Jänner 2014. Sebastian lernte in einem bfi- Kurs neue Freunde kennen. Immer öfter trafen sich die Burschen nachmittags bei uns." Als die Grazerin im Juni dann auf Kur in Bad Vöslau (Niederösterreich) ist, büxt Marcel S., einer aus der neuen Clique, aus einem Jugendheim aus – und quartiert sich bei Sebastian ein: "Mein Sohn war einfach zu gutmütig, um ihn auf der Straße stehen zu lassen."

An einem Freitagabend kommt auch Sebastians neue Freundin, Natascha (16), zum Filmeschauen vorbei. Spätabends nimmt das Unglück seinen Lauf: "Marcel zückte eine Gaspistole, vergewaltigte das Mädchen und wollte dann Gruppensex."

Nach stundenlanger Tortur gelingt Sebastian die Flucht. "Er lief unter dem Vorwand, Hasch zu besorgen, zu Bekannten. Doch Natascha musste bei ihrem Peiniger Marcel bleiben."

Weil ihn seine Freunde im Stich lassen, holt Sebastian ein Gewehr aus der Wohnung seines Opas (87), um Natascha zu befreien. Gabi S.: "Er war sicher, dass Marcel sie töten würde, wenn er die Polizei ruft. Also ging er zurück in den Keller. Dort lauerte Marcel mit der Pistole. Sebastian hat dann abgedrückt. Was hätte er tun sollen? Hätte er Natascha verrecken lassen sollen? Er hatte sein Herz an sie verloren."

Wenig später tritt Sebastians Opa und Ziehpapa, Walter (der leibliche Vater des Buben ist Mitglied einer Sekte), auf den Plan: "Sie verpackten die Leiche und vergruben sie in Ungarn. Stunden später stand Sebastian bei mir im Kurhotel. Dreckig, bleich – und am ganzen Leib zitternd."

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