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Mutter erzieht Tochter (4) für Liebhaber zur Sklavin

Heute Redaktion
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Um ihrem "Herren" zu gefallen, soll eine 31-Jährige ihre Tochter für ihn ebenfalls zur Sklavin erzogen haben. Nun muss sich das Paar vor Gericht verantworten.

Die etwa 30-seitige Anklageschrift liest sich schwer. Auf mehreren Seiten wird das Martyrium ausgebreitet, das die heute 8-jährige Tochter von Sara I.* (31) über sich ergehen lassen musste.

Angefangen hat alles im August 2013. Da begann die Beziehung zwischen Sara I. und dem Deutschen F. H.* (53), in der sie der unterwürfige Part, also die Sklavin, und er ihr Herr war. Es ging so weit, dass sie ihn um Erlaubnis fragen musste, bevor sie mit jemandem Geschlechtsverkehr hatte, und ihn auch laufend über ihre Tätigkeit als Prostituierte informieren musste. Die Einnahmen daraus kassierte H. "Er konnte frei über sie verfügen, nicht nur im sexuellen, sondern auch im alltäglichen Bereich", heißt es in der Anklageschrift.

Im Zuge dessen habe I. versucht, ihre Tochter ebenfalls als Sklavin für ihren "Herrn" zu erziehen. Dazu wurde im März 2014 eine "Seelenurkunde" aufgesetzt. "Ich ordne mich seinem Willen vollends unter, ohne diesen je in Fragen zu stellen", heißt es darin. Auch die Erziehung der damals vierjährigen Tochter legte sie laut Urkunde in seine Hände. Der Vater des Kindes wusste von alldem nichts.

Vierjährige als Ferkel bezeichnet

Im Juli 2014 begann I. an ihrer Tochter sexuelle Handlungen vorzunehmen. Erst war es laut Anklage ein Eincremen und Streicheln des Genitalbereichs. Davon habe die Mutter dann Bilder und Videos gemacht und sie H. geschickt. Zudem habe sie eine Art Tagebuch geführt und ihm zur Verfügung gestellt und auf Anweisungen gewartet. Weil H. nicht habe auffliegen wollen, habe er I. darum gebeten, die Vierjährige in Chats "Ferkel" zu nennen. Und er machte der 31-Jährigen klar: "Ferkels sexuelle Ausbildung hat absolute Priorität."

Im Rahmen dieser "Ausbildung" habe die Tochter dann auch masturbieren, sexuelle Handlungen an ihrer Mutter vornehmen und mit Dildos hantieren müssen. Zudem habe sie beim Geschlechtsverkehr zusehen müssen und ihr wurde pornografisches Material gezeigt. Das alles diente offenbar der Vorbereitung auf den 9. April 2015. Da nämlich hätte die Fünfjährige erstmals H.s Penis mindestens in den Mund nehmen sollen. Doch so weit kam es nicht. Am 8. April wurden die Beschuldigten von der Polizei festgenommen.

Behörden wurden verständigt

Der Großvater väterlicherseits hat das Drama als hilfloser Zuschauer erlebt, wie er gegenüber "20 Minuten" sagt: "Wir hatten schon länger einen Verdacht, weil sich das Mädchen bei Besuchen merkwürdig verhielt und sehr bedrückt wirkte." Irgendwann schlossen die Großeltern aus dem Verhalten auf sexuellen Missbrauch und meldeten es der damals zuständigen Behörde. Auch als Sara I. mit dem Mädchen umzog, habe die Behörde am neuen Wohnort zwar Abklärungen getroffen, jedoch nicht eingegriffen, so der Großvater. Konkrete Beweise seien keine vorgelegen. "Ich hatte nur Anhaltspunkte aus dem Verhalten meiner Enkelin." Als Sarah I. verhaftet wurde, fand das Mädchen Unterschlupf bei seinen Großeltern. Inzwischen lebt die Achtjährige bei einer Pflegefamilie.

"20 Minuten" hat am Dienstag auch mit Sarah I.s Vater am Telefon gesprochen. Der wollte sich zum Fall nicht äußern, sagte aber unter Tränen, seine Enkelin müsse unbedingt geschützt werden.

Haft und Maßnahme gefordert

Der Mutter drohen wegen mehrfacher sexueller Handlungen mit einem Kind, mehrfacher Pornografie und mehrfacher Verletzung der Fürsorge- oder Erziehungspflicht dreieinhalb Jahre Haft. Für F. H. beantragt die Staatsanwaltschaft wegen mehrfacher sexueller Handlungen mit einem Kind und mehrfacher Pornografie eine Haftstrafe von fünf Jahren. Bei beiden ist eine ambulante Maßnahme vorgesehen. Zudem sei ihnen für die Dauer von zehn Jahren jeglicher Kontakt zu Minderjährigen untersagt.

Die Öffentlichkeit ist von der Verhandlung, die am 15. März am Kreisgericht St. Gallen stattfindet, ausgeschlossen.

* Namen der Redaktion bekannt

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    "Heute"-Montage, Material APA-Picturedesk

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