Niederösterreich

Mutter: "Fremder verlangte von Tochter (11) Nacktfotos"

Schock für eine Mutter aus NÖ. Ein unbekannter Mann soll sich auf Insta als Schulkollege der Tochter ausgegeben haben und Nacktfotos gefordert haben.

Tanja Horaczek
Die Elfjährige sollte Nacktfotos via Insta schicken. (Symbolbild)
Die Elfjährige sollte Nacktfotos via Insta schicken. (Symbolbild)
Getty Images/iStockphoto

"Du bist so wunderschön. Ich würde dich gerne einmal ohne Gewand sehen", Nachrichten wie diese, soll ein vermeintlicher Schulkollege einer erst Elfjährige aus St. Pölten geschickt haben. Doch hinter dem Profil versteckte sich kein fescher, gleichaltriger Bursche, sondern vermutlich ein unbekannter Mann.

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    Die Schülerin wurde von einem älteren Mann belästigt.
    Die Schülerin wurde von einem älteren Mann belästigt.
    Getty Images/iStockphoto

    Cyber Grooming nimmt drastisch zu

    Cyber Grooming boomt im Internet. Laut Statistiken werden seit den letzten Jahren immer mehr Kinder und Jugendliche von meist männlichen Erwachsenen in den Sozialen Medien sexuell belästigt. So wie die Sabrina K. aus St. Pölten. "Wir haben ihr erst vor kurzem einen Instagram-Account erlaubt, weil so einen alle in der Klasse haben", räumt ihre Mutter Anna ein. 

    Dazu interessant: Expertin verrät: "Heilung von Pädophilie gibt es nicht"

    Doch nach anfänglicher Euphorie wurde Sabrina immer stiller und bei jedem Signalton zuckte die Elfjährige - laut Aussage ihrer Mutter - zusammen. "Als ich sie dann fragte, was los sei, brach sie in Tränen aus", teilt die Angestellte im "Heute"-Gespräch mit. Schluchzend erzählte Sabrina, dass ein Schulkollege von ihr Nacktfotos haben wollen würde. 

    "Zeig mir deine kleinen Brüste"

    "Das machte mich stutzig, weil ich die Burschen in ihrem Alter kenne. Ich durchforstete den Chatverlauf und das Insta-Profil des angeblichen Schulfreundes", so die 36-Jährige. Die Chats fingen harmlos an und steigerten sich. "Ich war schockiert. Er forderte meine Tochter auf ihre kleinen Brüste zu zeigen und sie sollte sich den Finger in den Mund stecken und daran saugen. Und dann wollte der Unbekannte sie ganz nackt sehen", berichtet sie. Sie ist froh, dass Sabrina darauf nicht eingegangen ist. Anzeige wurde erstattet und das Fake-Profil wurde gemeldet.

    Was tun bei Cyber Grooming?
    Versuchen Sie nicht in Panik zu verfallen, sondern bleiben Sie ruhig. Seien Sie für Ihr Kind da und machen Sie ihm keine Vorwürfe. Schuld hat nie das Kind, sondern die Person, die das Kind belästigt. Cyber Groomer sollten sofort im jeweiligen sozialen Netzwerk blockiert bzw. an die Seitenbetreiber gemeldet werden. Hilfreich ist auch, sofort Beweise zu sichern und Screenshots zu machen bzw. Nachrichten zu speichern. Diese sind für ein mögliches späteres Verfahren wichtig. Was viele nicht wissen: Cyber Grooming ist eine Straftat! Erstatten Sie daher bei der nächsten Polizeidienststelle umgehend Anzeige gegen den/die Täter. Beziehen Sie sich dabei konkret auf §208a – die Anbahnung von Sexualkontakten zu Unmündigen.
    Scheuen Sie sich nicht, in dieser belastenden Situation professionelle Hilfe anzunehmen. Egal, ob Sie Sorge um Ihr Kind haben es bereits zu einem Übergriff gekommen ist: Niederschwellige Beratungsangebote wie die Rat auf Draht-Elternseite für Sie als Elternteil oder die Notrufnummer 147 für Ihr Kind sowie saferinternet.at bieten rasch und unkompliziert Unterstützung.

    Aktueller Fall zu diesem Thema: Die Causa "Teichtmeister" erschütterte nicht nur die Society-Szene, sondern ganz Ö. Etwa ein Prozent der männlichen Bevölkerung habe laut einer Expertin pädophile Tendenzen. Pädophilie und Kinderpornografie seien zum überwiegend größeren Teil männliche Phänomene. Übrigens: Eigentlich sollte der Prozess gegen Teichtmeister, für den die Unschuldsvermutung gilt, am Mittwoch starten, doch der Angeklagte ist erkrankt - mehr dazu hier.