Oberösterreich

Mutter mit Waffe erschossen, 46-Jähriger vor Gericht

Ein 46-Jähriger gestand, Ende April seine Mutter umgebracht zu haben. Am Donnerstag steht er nun in Steyr vor Gericht.

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Der Hof, in dem es zur Tat kam.
Der Hof, in dem es zur Tat kam.
Matthias Lauber

Die Tat erschütterte das ganze Land. Ein 46-Jähriger aus Kronstorf (Bez. Linz-Land) soll am 25. April 2020, kurz nach Mitternacht, seine Mutter erschossen haben. Dann wählte er den Notruf und wartete vor dem großen Bauernhaus, in dem er gemeinsam mit seiner Mutter lebte, auf die eintreffenden Polizisten. Die Beamten konnten ihn widerstandslos festnehmen, er war zur Tat geständig.

Zwei mal soll der Landwirt mit seinem Kleinkalibergewehr abgedrückt haben, seine 81-jährige Mutter wurde tödlich in Kopf und Hals getroffen. Die Waffe soll er laut Staatsanwaltschaft Steyr legal besessen haben.

Auslöser für die Tat: Frust und Vorwürfe des Opfers

Der Grund für die Bluttat? Vermutlich die ständigen Vorwürfe, die die Bäuerin ihrem Sohn machte. So etwa, dass es keinen Erben für die Hofnachfolge gebe. Der Bauer soll sich schwer getan haben, eine Frau zu finden – eine Situation, die den 46-Jährigen selbst schwer belastete. Nach dem Tod seines Vaters hatte der Mann das Gehöft rund 20 Jahre lang bewirtschaftet.

Straffällig soll der 46-Jährige vor der Tat nie geworden sein, auch aggressiv aufgefallen war er offenbar nicht. Im Gegenteil, wird er im Ort doch eher als gutmütiger und freundlicher Mensch beschrieben. Er engagierte sich bei der freiwilligen Feuerwehr  und war auch sonst gut integriert im Ort. 

Gericht entscheidet über Einweisung

Ursprünglich wurde gegen den Landwirt wegen Mordes ermittelt. Donnerstagvormittag wird ein Geschworenengericht am Landesgericht Steyr allerdings darüber entscheiden, ob der 46-Jährige in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher untergebracht wird. Grundlage für den Antrag der Staatsanwaltschaft ist ein psychiatrisches Gerichtsgutachten, das die Zurechnungsfähigkeit des Mannes zum Tatzeitpunkt feststellen sollte.