Niederösterreich

Mutter, Sohn und Clan auf Beutezug durch NÖ und Wien

Ein rumänischer Clan zog diebisch durch NÖ und Wien: Der Arbeitslose (31) und Komplizen sollen Bikes, Altmetall um über 72.000 Euro gestohlen haben.

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Die Angeklagten beim Prozess
Die Angeklagten beim Prozess
Auer Denise

Fünf befreundete und teils verwandte Rumänen mussten am Donnerstag am Wiener Landl wegen gewerbsmäßigen Diebstahles auf die Anklagebank: Ein 31-jähriger Arbeitsloser, eine zweifache Mutter (31) in Karenz, ein dreifacher Familienvater (42) sowie eine Reinigungskraft (49) und deren Sohn (20), der auch bereits Jungpapa ist, sollen knapp 60 Mal in NÖ und Wien zugeschlagen haben.

Begehrtes Alteisen

Die Angeklagten sollen dabei, in unterschiedlichen Konstellationen, Altstoff-Sammelzentren regelrecht geplündert haben. Alles was noch von Nutzen und Wert war, wurde mitgenommen. Unter den Tatorten: Hobersdorf (Mistelbach), Wilhelmsburg (St. Pölten-Land), Bezirk Tulln (vor allem Einsiedl - GVA Tulln), Wien, Kollersdorf (Bezirk Tulln).

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    Der Prozess fand in Wien statt
    Der Prozess fand in Wien statt
    Ernst Weingartner / picturedesk.com

    Bei den Taten wurden die Verdächtigen teilweise von einer Überwachungskamera gefilmt. Der 31-jährige Erstangeklagte, der auch in U-Haft gesessen hatte, spezialisierte sich zudem auch auf Motorräder: Bikes der Marken Harley, KTM, Yamaha, Triumpf, Honda (2), Kawasaki wurden in Wien einfach auf einen Hänger aufgeladen und ab ging es damit nach Rumänien. Am Handy des Verdächtigen wurden teils sogar Fotos von der Beute gefunden.

    Schadenssumme laut Anklage: 72.803 Euro durch den Erstangeklagten, 5.070 Euro durch die zweifache Mutter (31), 2.060 Euro durch den Vater (42), 13.400 Euro durch die Putzfrau sowie 13.530 Euro durch deren Sohn (20).

    Milde Urteile

    Die von Martin Mahrer vertretenen Angeklagten zeigten sich beim Prozess großteils geständig. Jedoch warf der Rechtsanwalt ein: "Das ist ein Fantasiebetrag der Altstoffsammler." Denn laut Mahrer würde der Betrag keinesfalls 5.000 Euro überschreiten und müsse nach Tonnenpreis von Mischschrott abgerechnet werden.

    Die drei unbescholtenen Angeklagten (Mutter (31), 49-jährige Putzfrau und Vater (42)) kamen mit einer Diversion davon. Der 31-jährige Erstangeklagte bleibt indes weiterhin in U-Haft, der 20-Jährige kam mit einer bedingten Haftstrafe davon.