Mutter verzweifelt – "Meine Kinder müssen Abfälle essen"

Die Mutter von vier Kindern weiß nicht mehr weiter, ihr Traum vom eigenen Lokal wurde zum Albtraum.
Die Mutter von vier Kindern weiß nicht mehr weiter, ihr Traum vom eigenen Lokal wurde zum Albtraum.privat
Eine Alleinerziehende ist in einer schlimmen Situation – ihr fehlt Geld: "Meine Kinder müssen am Monatsende Abfälle essen", sagt sie verzweifelt.

Es hätte gut gehen können, doch geendet hat alles in einer einzigen Katastrophe: Ende 2019 erfüllte sich Daniela G. (41) ihren Lebenstraum vom eigenen Lokal und machte in Dornbirn (Vbg.) am FH-Campus ein Bistro auf. "Ich investierte mein Erspartes, das Konzept ging anfangs auf", so die gebürtige Salzburgerin. 

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Wenige Wochen später traf sie dann der Lockdown-Hammer mit voller Wucht – fast zwei Jahre blieben alle Studenten, ihre Kundschaft,  daheim. 6.000 Euro fette Fixkosten aber blieben pro Monat, dem stehen nun magere 2.000 Euro Einnahmen gegenüber. Obwohl die Mutter von vier Kindern (19, 15, 9, 6) jeden Tag hart arbeitet, häuft sie Schulden an und muss vor Räumungsklagen zittern.

Abfälle zum Abendessen

Um nicht obdachlos zu werden, begleicht die 41-Jährige von ihren 1.600 Euro Unterhalt gleich zu Monatsbeginn die 1550 Euro hohe Wohnungsmiete. "Ab dann aber heißt es hungern – denn zum Leben bleibt uns praktisch nichts", erklärt sie ihre triste Lage. Einmal schon konnte sie nicht zahlen, der Vermieter drohte der Familie sofort mit der Delogierung.

"Ich kann weder Kindergartengeld bezahlen, noch meinen Kleinen eine Jause in der Früh mitgeben", so die verzweifelte Mutter. Besonders die Abendessen der Familie sind karg. "Uns bleibt nichts anderes übrig: Wir essen die Abfälle aus dem Lokal –das sind trockener Reis und Reste."

Keine Hilfen mehr vom Staat

Seit die Coronahilfen ausgelaufen sind, bekommt die Unternehmerin auch keinerlei Unterstützung mehr vom Staat "Weil die Kinder von Vätern sind, die im Ausland leben, klappt nicht einmal die Familienbeihilfe bei uns". (Anm.: Deutschland, die Schweiz und Österreich sind sich über Zuständigkeiten uneinig). Beim Sozialamt schickte man die Mutter weg, da sie ja selbstständig ist.

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30.000 Euro Mietrückstand im Lokal  "werden im Oktober fällig". Es droht ein harter Herbst, alles Ersparte ist weg. "Meine Rechnungen, wie Strom und Gas, kann ich nicht zuletzt wegen der Teuerung absolut gar nicht mehr bezahlen",  sagt sie und fügt bitter hinzu: "Und das, obwohl ich mich sieben Tage die Woche kaputt arbeite und brav meine Steuern zahle." 

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