Österreich

Herz von Baby kämpfte noch Stunden gegen Tod

Heute Redaktion
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Ina-Nadine mit Freund und Sohn nach der Geburt
Ina-Nadine mit Freund und Sohn nach der Geburt
Bild: zVg

Weil ihr Sohn an einem Gehirnschaden starb, erhebt die junge Mutter schwere Vorwürfe gegen das Spital, das sie während der Schwangerschaft betreute. Nun möchte sie klagen, damit "herauskommt, was hier schief gelaufen ist".

Nachdem beim zwei Monate alten Christopher die Geräte abgeschaltet wurden, kämpfte das kleine Herz des Buben noch stundenlang mit dem Tod.

Ein schwerer Gehirnschaden machte dem tapferen Buben das Trinken und Schlucken unmöglich und das Atmen schwer ("Heute" berichtete).

"Dann muss ich nicht mehr soviel weinen"

Erst kürzlich war er als Palliativpatient aus der Innsbrucker Kinderklinik nach Hause gekommen. Schwester Lena (3) sagte erleichtert: "Mama, endlich ist mein Bruder bei uns, dann muss ich nicht mehr so oft weinen."

Davor fuhren beide Eltern jeden Tag eineinhalb Stunden von Kössen im Bezirk Kitzbühel (T) nach Innsbruck und zurück, um Christopher zu besuchen. Lena musste zu Hause bleiben. Ihre Oma kam extra aus Niederösterreich, um auf sie aufzupassen.

Eltern fuhren jeden Tag eineinhalb Stunden zu ihrem Kind

Die entstandenen Kosten fürs Tanken und Parken und die Beeinträchtigungen des Alltags sind nur Nebensache. Die emotionale Belastung und die sorgenvollen Stunden dieser jungen Familie sind ohnehin kaum zu fassen. Als Christopher starb, waren seine Eltern, seine Oma und Lena bei ihm. Das Gefühlsleben der 23-jährigen Mutter ist nun ein Trümmerfeld.

Großer Wut gegen Spital soll Klage folgen

Neben Trauer und Schmerz mischt sich auch große Wut: Diese richtet sich vor allem gegen das Spital in ihrer Nähe, bei dem sie in der Schwangerschaft mehrfach mit starken Schmerzen im Oberbauch vorstellig wurde und statt einer rettenden Diagnose nur Ampullen mit Dipitolor bekam. Jetzt will sie die Ärzte klagen und erhebt schwere Vorwürfe: "Die Mediziner haben meinen Sohn auf dem Gewissen!" Ina-Nadine R. will, dass "alles ans Licht kommt, was hier schief gelaufen ist. Nichts darf unter den Teppich gekehrt werden."