Österreich

Muttertag - für wen?

Heute Redaktion
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Bild: AP

Am Sonntag ist wieder Muttertag. Jedes Jahr dieselbe Frage (für die, die das Glück haben, noch die Mutter zu haben): Was schenken wir heuer unserer Mutter? Wenn diese Frage nur und erst am Muttertag auftaucht, ist das etwas wenig. Meine Mutter hat uns oft gesagt: Mir ist lieber, ihr denkt unter dem Jahr öfters an mich, als mich am Muttertag zu feiern.

Für wen feiern wir Muttertag? Natürlich für die Mutter! Um ihr zu danken, sie hochleben zu lassen. Aber ebenso sehr ist der Muttertag für uns da: damit wir uns erinnern, was wir unserer Mutter verdanken. Allem voran unser eigenes Leben. Niemand hat sich selber das Leben gegeben. Sie hat zu uns Ja gesagt, Ja zu den Freuden und den Mühen der Mutterschaft. Ja zu den Jahren der Erziehung bis zur Selbstständigkeit. Ohne dieses Ja gäbe es uns nicht. Ohne die vielen kleinen und großen Opfer, die das Ja zu Kindern bedeutet, gäbe es keine menschliche Gemeinschaft.

Und wie denkt unsere Gesellschaft darüber? Ist das ein gerechter Dank, wenn Frauen noch immer vielfach schlechter bezahlt werden als Männer? Warum wird immer noch die Arbeit im Haushalt und für die Kindererziehung nicht wirklich als Arbeit betrachtet? Und dementsprechend für die Pension angerechnet? Nun stimmt es wohl, dass in Österreich die Karenzregelungen viel besser sind als in vielen anderen Ländern. Aber es stimmt auch, dass die (vielen) alleinerziehenden Mütter die am stärksten armutsgefährdete Gruppe in unserem Land sind.

Für wen feiern wir Muttertag? Natürlich für unsere Mütter. Aber auch für uns selber. Um nicht zu vergessen, was wir alle ihnen verdanken. Und um auch an die zu denken, denen es, aus welchem Grunde auch immer, nicht möglich war, Mütter zu werden.

Eine Möglichkeit zu helfen: "Hilfsfonds für Schwangere in Not" ("Schwangere in Not"; Konto- Nr. 166 801, BLZ 19190, Bankhaus Schelhammer & Schattera)