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MX-30: Mazdas erstes Elektroauto im Test

Etwas spät ist Mazda auf die Elektromobilität aufgesprungen. Doch das Warten hat sich gelohnt: Der MX-30 ist äußerst gelungen.

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    Fesch, der MX-30
    Fesch, der MX-30
    Jörg Michner

    Der MX-30 ist ein echter Hingucker. Die Brücke zwischen "klassischem" Auto und "modernem" Elektroauto wurde von den Designern innen wie außen hervorragend geschlagen. Er reiht sich in der Außenhaut einerseits perfekt in die das generelle Mazda-Design ein, hebt sich aber gleichzeitig ein bisschen ab.

    Man sieht sofort, dass es kein "normales" Auto ist. Spätestens, wenn man die Türen öffnet: Denn der MX-30 hat Portaltüren ohne B-Säule, das heißt dass sich die hinteren Türen gegen die Fahrtrichtung öffnen. Allerdings können sie aus Sicherheitsgründen nur geöffnet werden, wenn auch die Fahrertür offen ist. Im Inneren fällt neben dem ebenfalls sehr gelungenen Design der Einsatz nachhaltiger Materialien wie Kork und Filz ein. Das passt zu einem Elektroauto.

    Zum Pendeln ausreichend Reichweite

    Angetrieben wird der MX-30 von einem vorne eingebauten AC-Synchronmotor, der 107 kW (145 PS) und 270 Nm Drehmoment leistet. Die Lithium-Ionen-Batterie hat eine Kapazität von 35,5 kWh und lässt sich auch mit Gleichstrom (CCS-Anschluss) mit bis zu 50 kW laden. Das ist top, auch wenn man meistens Ladesäulen findet, die nur Wechselstrom mit einem Typ-2-Anschluss laden. Das geht mit maximal 6,6 kW und wer seine Batterie auf ein Viertel geleert hat, der braucht dann acht Stunden um wieder bei 100 Prozent zu sein.

    Denn wie bei fast allen Elektroautos ist die Achillesferse des MX-30 die Reichweite. Mazda gibt eine WLTP-Reichweite von 200 Kilometer an, was wir aber nie auch nur annähernd erreicht haben. Vielleicht kommt man dahin, wenn man ausschließlich im Sommer in der Stadt unterwegs ist und keine Sitz- oder Lenkradheizung verwendet.

    Aber sobald man Autobahn mit Tempo 130+ fährt, leert sich die Batterie rapide. Für unseren Arbeitsweg vom Wienerwald in die Innenstadt und wieder zurück - Landstraße, ein bisschen Autobahn, Ortsgebiet - reicht es jedoch trotzdem problemlos. Man muss den MX-30 halt jeden Abend brav anhängen, aber wer zu Hause eine Wallbox hat, der hat in der Früh wieder ein volles Auto. Somit ist der Elektro-Mazda absolut ausreichend solange man keine weiten Reisen unternimmt.

    Kein Platz hinten

    Die wären aber sowieso nur zu zweit möglich. Die Beinfreiheit auf der Rückbank ist minimalst und wegen der Portaltüren ist das Einsetzen und Festzurren von Kindern im Kindersitz eine Qual. Ein Kinderwagen geht sich aber trotzdem im 366 Liter Kofferraum aus (341 Liter, wenn man das optionale Bose Soundsystem wählt). Schade ist, dass es unter der Motorhaube keinen Stauraum - und sei es nur für die Ladekabel - gibt. Hier gibt es wegen des kleinen Elektromotors viel gähnende Leere und vergebenen Platz.

    Der 4,4 Meter lange MX-30 fährt sich richtig angenehm, auch wenn die Sitzfläche vorne etwas kurz geraten ist. Top ist jedenfalls, dass es auch eine 220V-Steckdose im Innenraum und serienmäßig eine Reihe gut funktionierender Fahrassistenten gibt.

    Zur Auswahl stehen zwei Ausstattungspakete: GTE ab 34.990 Euro und GTE+ um 1.000 Euro mehr. Dazu noch zwei Premium-Pakete (je 1.700 Euro), die in erster Linie auf das Design abzielen, sowie ein Tech-Paket (1.500 Euro), unter anderem mit einem 360 Grad Umgebungsmonitor und einem Staufolgeassistenten mit Lenkunterstützung. Dies ist vor allem in der Stadt bzw. beim Pendeln äußerst empfehlenswert.