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Mysteriöses Havannasyndrom zieht wieder seine Kreise

Als ob das Coronavirus nicht schon schlimm genug ist, hat die USA nun neuerlich Probleme mit dem ominösen Havannasyndrom.

Tobias Kurakin
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Das Havanna-Virus tauchte das erste Mal in der US-Botschaft auf Kuba auf.
Das Havanna-Virus tauchte das erste Mal in der US-Botschaft auf Kuba auf.
YAMIL LAGE / AFP / picturedesk.com

Seit Jahren rätselt der US-Sicherheitsapparat, was es mit Fällen des sogenannten "Havanna-Syndroms" auf sich hat. Mittlerweile sind Hunderte von Fällen notiert, in denen Mitarbeitende von Botschaften und Konsulaten rund um die Welt plötzlich von sogenannten neuronalen Beschwerden betroffen waren. Dazu gehören Kopfschmerzen, Schwindelgefühle, Tinnitus oder plötzlich einsetzende Höhenangst.

US-Botschaften in Europa sind betroffen 

Auch Berichte über Kopfverletzungen gibt es. Erstmals nachgewiesen wurden die Fälle in der US-Botschaft in Kuba, daher der Name. Nun haben Regierungsinsider gegenüber dem "Wall Street Journal" angegeben, dass auch die US-Vertretung in Genf betroffen sei. Auch in der Botschaft in Paris sei es zu Fällen gekommen.

Aufgetreten sind die Fälle letzten Sommer. In Genf seien drei Personen betroffen. In einem Fall waren die Beschwerden so schlimm, dass die Person für eine Behandlung in die USA ausgeflogen worden sei.

2016 berichteten Angestellte der US-Botschaft auf Kuba erstmals über die Beschwerden. Die Betroffenen vermuteten eine Beschallung durch kubanische Sicherheitskräfte oder gar der Geheimdienste Russlands oder Chinas. Im März 2018 wurde bekannt, dass ein Angestellter des US-Konsulats im chinesischen Guangzhou über ähnliche Beschwerden berichtete.

Auch in Österreich sind Fälle bekannt 

In der Zwischenzeit sind Fälle in Österreich, Serbien und Grossbritannien hinzugekommen. 200 Personen sollen insgesamt betroffen sein. Bislang haben sämtliche Untersuchungen zu keinem Ergebnis geführt. Regierungsvertreter und Regierungsvertreterinnen sprechen offiziell von «abnormalen Gesundheitsvorfällen». 2019 behaupteten zwei Forscher, dass keine unnatürlichen Vorkommnisse hinter den Beschwerden steckten.

Die Angelegenheit hat sich in den USA mittlerweile zur Polit-Affäre ausgeweitet. Betroffene und deren Angehörige werfen der US-Regierung seit Längerem eine lasche Handhabung der mutmaßlichen Angriffe vor. Im vergangenen Jahr wurde der Leiter der CIA-Station in Wien, in der es ebenfalls zu Vorfällen gekommen war, wegen seiner Untätigkeit im Fall gefeuert. Präsident Joe Biden hat Anfang Oktober ein Gesetz unterzeichnet, das den Betroffenen helfen soll. Außerdem ist eine Taskforce am Werk.

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