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Na bumm! So laut hören Tiere Silvester-Knaller

Heute Redaktion
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Während Menschen das Jahr in der Silvesternacht mit Sekt und Feuerwerken feierlich ausklingen lassen, verstecken sich viele Tiere - allen voran Hund und Katz - panisch unter der Couch.

Während Menschen das Jahr in der Silvesternacht mit Sekt und Feuerwerken feierlich ausklingen lassen, verstecken sich viele Tiere – allen voran Hund und Katz – panisch unter der Couch. 
"Hunde sind um ein vielfaches lautempfindlicher als Menschen. Angenommen wird, dass die so genannte Doppelfalte am Ohr wie ein Lautverstärker wirkt", erklärt der Lilienfelder Veterinär Heinz Heistinger im "Heute"-Gespräch. 

Während der Mensch Frequenzen im Bereich von 20 bis 20.000 Hertz wahrnehmen kann, hören Hunde und Katzen je nach Rasse in Tonlagen bis zu 65.000 Hertz. Gepaart mit einer hohen Dezibelzahl (also dem Druck, mit dem die Wellen auf das Ohr treffen), wird die Feuerwerks- mitunter also zur Horrornacht. 

Auch Meerschweinchen und Kaninchen hören bis in Frequenz-Höhen um die 33.000 Hertz. Sie werden zu Silvester ebenfalls nervös.

"Ich rate immer, die Tiere nicht zu beschwichtigen oder offensichtlich zu bemitleiden, sondern ihnen zu vermitteln, dass das ganz normal ist", so der Tierarzt.

Reptilien hören Bässe

Etwas anders gestaltet sich die Lage bei Reptilien. Diese nehmen nämlich nur Schallwellen geringer Frequenz wahr. Bei Schildkröten: etwa 10 bis 10.000 Hertz. Auch Wasseragame "Seppl", seit zwei Jahren im Heim des Klosterneuburger Tierschutzvereines von Obfrau Beatrice Aigner lässt sich eher vom Staubsauger aus der Ruhe bringen, als von einem Feuerwerk. Schlangen haben überhaupt nur ein geringes Hörvermögen, dafür sind sie bei Vibrationen umso empfindlicher. "Ich kenne aber bis dato kein einziges Tier, an dem Silvester spurlos vorübergeht", erklärt Aigner.

Amphibien wie beispielsweise Frösche können je nach Art Frequenzen von 100 bis hin zu 11.000 Hertz wahrnehmen. 

"Bei Silvesterpanik kann es auch helfen, die Vorhänge vorzuziehen, Radio oder Fernseher aufzudrehen und dem Tier die Möglichkeit zu geben, sich in einen möglichst ruhigen Raum zurückzuziehen", erklärt Heinz Heistinger. 

Wenn das nichts bringt, können auch medikamentelle Beruhigungsmittel helfen: "Ich rate zwar davon ab, aber wenn es nicht anders geht, helfen Medikamente mit der Aminosäure L-Tryptophan, die im Gehirn zu Serotonin – also dem "Glückshormon" – umgewandelt wird", so der Arzt.

 

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