Wirtschaft

Nach 19-Std-Verhandlung geben EU-Minister auf

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Die Marathonverhandlungen der EU-Finanzminister über gemeinsame Regeln für die Abwicklung maroder Banken sind vorerst gescheitert. Die Ressortchefs wollten sich am Mittwoch wieder treffen, berichteten Diplomaten am frühen Samstagmorgen nach 19-stündigen Debatten in Luxemburg.

Es geht darum, bei Bankenschieflagen die gebeutelten Steuerzahler in den Mitgliedstaaten zu entlasten. Die Bankenrettung ging in der Krise vor allem auf die Kosten der Bürger. Stattdessen sollen Aktionäre und Gläubiger stärker in die Pflicht genommen werden.

Die umstrittenen Regeln für die Abwicklung von Krisenbanken sollen nach dem Willen der europäischen Finanzminister noch vor dem EU-Gipfel unter Dach und Fach gebracht werden. Die Verhandlungen sollten am kommenden Mittwoch (26.6.) wieder aufgenommen werden, sagte der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble am frühen Samstagmorgen nach Marathonverhandlungen in Luxemburg.

"Ich bin zuversichtlich, dass man es schaffen kann", so Schäuble trotz erster, ergebnisloser Verhandlungen zuversichtlich. "Wir sind sehr nahe an einem Abschluss", sagte der französische Finanzminister Pierre Moscovici. Der zweitägige Gipfel wird an diesem Donnerstag (27.6.) beginnen.

Die Finanzminister konnten sich Samstag früh in Luxemburg auch nach langen Gesprächen nicht auf neue Regeln einigen. Im Mittelpunkt stand der Verlustbeitrag der Eigner und Gläubiger von Krisenbanken, um ein Geldhaus zu sanieren. Die Meinungen gingen auch darüber auseinander, inwieweit die Mitgliedstaaten selbst festlegen können, ob Bankanleihenbesitzer oder vermögende Sparer zur Kasse gebeten werden können. Die Regeln für die Bankenabwicklung sind ein zentraler Punkt der geplanten Bankenunion der EU.

APA/red.