Österreich

Nach 23 Jahren: Räuber gestand Banker-Entführung

Heute Redaktion
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Über 20 Jahre nach der spektakulären Banker-Gattin-Entführung wurde Thomas P. (54) nach einem Postraub geschnappt, gestand die Entführung, leugnet aber den aktuellen Coup.

Am 2. November 2017 wurde Thomas Werner P. in Wien-Ottakring von der Cobra verhaftet. Die Fahnder waren ihm seit dem Überall auf eine Postfiliale in Breitenfurt (Bez. Mödling) auf der Spur - "Heute" berichtete hier >>.

Der 54-jährige Berufsverbrecher leugnete zwar den Raub in Niederösterreich, gestand aber (nicht ohne Stolz) bei der Entführung einer Bankiers-Ehefrau in Wien im April 1995 dabei gewesen zu sein. Der Wiener dachte nämlich, dass die Straftat verjährt sei – Kapitalverbrechen, die mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder zehn bis zwanzig Jahre bedroht sind, verjähren aber nicht.

Wie berichtet hatte Thomas P. mit Komplizen die Gattin des Zentralsparkasse-Chefs entführt, sie gegen ein Lösegeld von einer Million Euro freigelassen. Mit seinem Anteil von 200.000 Alpendollar machte er Urlaub in der Dominikanischen Republik, kam zurück und entführte mit einem Komplizen eine Juweliersgattin. Dabei kam es zu einer Schießerei mit der Polizei, ein Beamter (21) wurde lebensgefährlich verletzt (Anm.: der heute 44-Jährige macht wieder Dienst), Thomas P. konnte flüchten.

Dramtische Verhaftung

Tage später wurde er auf der Donauinsel beim Spaziergehen entdeckt, setzte wieder alles auf eine Karte, sprang ins Wasser, nahm eine Schwimmerin als Geisel (tauchte die Frau unter, drohte sie zu ertränken), versuchte dann mit einer gekaperten Zille zu flüchten - ein Großaufgebot der Exekutive konnte den Wiener Berufsgangster schließlich verhaften.

Thomas P. wanderte für 15 Jahre hinter Gitter und tauchte am 19. Oktober 2017 in Breitenfurt wieder auf. Er zeigt sich zum Überfall auf die Postfiliale nicht geständig, was im Prinzip egal ist, denn die Entführung der Bankiers-Gattin wird ihn sicherlich wieder viele Jahre ins Loch führen. (Lie)