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Nach Absturz: AUA streicht weitere Flüge

Heute Redaktion
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Bild: AP

Nach dem Absturz einer Boeing 777 der Malaysia Airlines, bei dem es sich auch um eine Aubschuss durch eine Boden-Luft-Rakete handeln könnte, hat neben zahlreichen anderen Fluglinien auch die AUA entschieden, den ostukrainischen Luftraum ab sofort zu umfliegen. Das betrifft die Langstreckenflüge nach Tokio, Bangkok und Neu Delhi, sagte ein AUA-Sprecher am Donnerstagabend.

, bei dem es sich auch um eine Aubschuss durch eine Boden-Luft-Rakete handeln könnte, hat neben zahlreichen anderen Fluglinien auch die AUA entschieden, den ostukrainischen Luftraum ab sofort zu umfliegen. Weitere Flüge von Samstag und Sonntag werden gestrichen. Das betrifft die Langstreckenflüge nach Tokio, Bangkok und Neu Delhi.

Am Wochenende werden je zwei Ukraine-Flüge gestrichen. Betroffen seien Flüge nach Charkow und Dnjepropetrowsk, teilte ein AUA-Sprecher der APA am Freitagabend mit. Die am Freitag ebenfalls gestrichenen Flüge nach Rostow am Don und Krasnodar würden jedoch ab Samstag wieder aufgenommen. Die Flugrouten seien nämlich geändert worden. Insgesamt werde der ostukrainische Raum "weiterhin weiträumig umflogen", hieß es in einer Austrian-Aussendung.

Passagiere, die für den Zeitraum zwischen 21. und 27. Juli gebuchte Tickets für Flüge von oder nach Charkow (Kharkiv) oder Dnjepropetrowsk (Dnipropetrowsk) haben, erhalten eine einmalige kostenlose Umbuchungsmöglichkeit, teilte Austrian mit. Der neue Abflug müsse spätestens am 21. Oktober 2014 erfolgen.

Auch Air France weicht aus

Auch französische Fluggesellschaften sind bis auf weiteres aufgefordert, den Luftraum über der Ukraine nicht mehr zu benutzen. Die Schutzmaßnahme werde mindestens so lange gelten, bis die Ursache für die Flugzeugkatastrophe am Donnerstag geklärt seien, teilte das französische Verkehrsministerium am Abend mit. Die Aufforderung gelte ab sofort, hieß es. Die größte französische Fluggesellschaft Air France hatte zuvor bereits mitgeteilt, den Osten der Ukraine mit sofortiger Wirkung nicht mehr zu überfliegen.

Luftraum bleibt offen

Ebenso umfliegt die Fluggesellschaft Swiss die Ukraine großräumig. Der ukrainische Luftraum wird vorerst aber nicht offiziell gesperrt. British Airways erklärte, dass die tägliche Route London-Kiew überprüft werde, wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf eine Sprecherin berichtete.

Die Lufthansa fliegt nicht mehr über das Staatsgebiet der Ukraine. Die Fluggesellschaft habe "entschieden, von sofort an den ukrainischen Luftraum weiträumig zu umfliegen", sagte eine Unternehmenssprecherin. Die französische Regierung empfahl Fluggesellschaften offiziell, den Luftraum über dem Land zu meiden. Von der Entscheidung der Lufthansa, den ukrainischen Luftraum zu umfliegen, waren am Donnerstagabend nach Angaben der Sprecherin "noch vier Flüge betroffen". Generell schien der Luftraum über dem Land aber weiterhin offen zu sein. "Es gab und gibt derzeit keine Sperrung des Luftraums über der Ukraine", sagte die Sprecherin.

In der Vergangenheit wurden immer wieder Passagierflugzeuge abgeschossen. Eine Chronologie dieser Tragödien finden Sie auf Seite 2...

In der Geschichte der zivilen Luftfahrt sind seit dem Zweiten Weltkrieg mehrere Abschüsse von Passagierflugzeugen bekannt geworden. Zu ihnen gehören:

   - Am 21. Februar 1973 wird über dem Sinai ein libyscher Passagierjet von einem israelischen Kampfflugzeug abgeschossen. Dabei kommen 108 der 113 Insassen der Boeing 727 des Flugs 114 ums Leben.

   - Am 1. September 1983 wird ein Jumbo-Jet der Korean Airlines wegen angeblicher Verletzung des damaligen sowjetischen Luftraums von einem Kampfflugzeug über internationalen Gewässern westlich der Insel Sachalin abgeschossen. Alle 269 Menschen an Bord von Flug KAL 007 kommen ums Leben.

   - Am 3. Juli 1988 wird eine iranische Linienmaschine auf einem Kurzstreckenflug nach Dubai über dem Persischen Golf vom US-Kriegsschiff USS Vincennes mit einer Rakete abgeschossen. Alle 270 Menschen an Bord der Maschine des Flugs 655 kommen ums Leben.

   - Am 4. Oktober 2001 wird eine Tupolew Tu-154 der russischen Fluggesellschaft Sibir auf dem Weg von Tel Aviv nach Nowosibirsk in der Nähe von Sotschi von einer Flugabwehrrakete getroffen. Untersuchungen ergeben, dass die Maschine von einer ukrainischen Flugabwehrrakete getroffen worden war, die sich bei einem Übungsschießen auf der Krim selbstständig gemacht hatte. Alle 78 Insassen des Flugzeugs sterben.