Wirtschaft

Nach Alpine-Pleite: Prozesswelle startet in Wels

Heute Redaktion
14.09.2021, 14:28

Nach der Pleite des Baukonzerns Alpine vor gut zwei Jahren kämpfen die Anleger noch immer um ihr Geld. Am Mittwoch beginnt die erste Verhandlung in Wels. Die Anleger wollen sich bei den Banken für den millionenschweren Verlust aus den Anleihen schadlos halten.

Nach der Pleite des vor gut zwei Jahren kämpfen die Anleger noch immer um ihr Geld. Am Mittwoch beginnt die erste Verhandlung in Wels. Die Anleger wollen sich bei den Banken für den millionenschweren Verlust aus den Anleihen schadlos halten.

Der Bankrott des Bauriesen Alpine im Sommer 2013 hat rund 7.000 Privatanleger ihr Erspartes gekostet. Die Leute hatten bei heimischen Banken drei Anleihen der Alpine Holding in Höhe von insgesamt 290 Mio. Euro gezeichnet. Derzeit sind 16 Klagen gegen Geldinstitute anhängig, die die Alpine-Anleihen verkauft haben.

Wenig Info über Risiko

Die Arbeiterkammer hat die Sammelklagen eingebracht. Die Geldinstitute sollen ihre Kunden nicht ausreichend über die Risiken der Alpine-Anleihen unterrichtet haben. Besonders trifft dieser Vorwurf diejenigen Banken, die die Emissionen begleitet haben. Laut AK hätten es diese Institute beziehungsweise deren Experten besser wissen müssen. Überhaupt hätten sie schon damals über die Notlage des Baukonzerns Bescheid gewusst - auf Basis der Abschlussprüfungen der Alpine und ihrer Kapitalmarktprospekte.

Startschuss in Wels

Der Verhandlungsreigen beginnt im oberösterreichischen Wels. Diese Klage gegen die Sparkasse Eferding-Peuerbach-Waizenkirchen betrifft vier Anleger, die um 69.000 Euro Anleihen aus dem Jahr 2010 gezeichnet haben. Am 27. August wird in Graz gegen die Steiermärkische Bank und Sparkassen AG verhandelt. Am 1. September starten in Linz die Verhandlungen gegen die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich und gegen die Oberbank. Es folgen BAWAG, Erste, RBI und UniCredit.

Neben den Sammelklagen durch die Arbeiterkammer sind auch zahlreiche Geschädigte privat vor Gericht gezogen.

Betrug und Bilanzfälschung

Und auch strafrechtlich gibt es Aktivitäten. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt gegen 20 Personen (Alpine-Manager und Chefs des spanischen Mutterkonzerns FCC) u. a. wegen schweren Betrugs und Bilanzfälschung.

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