Österreich

Nach Alpinunfall: Rettung dauerte 10 Stunden

Heute Redaktion
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Im Pinzgau (Salzburg) verunglückten ein Paar am Sonnblick. Die Frau konnte per Handy Hilfe holen. Wegen des Föhnsturms dauerte die Rettung Ewigkeiten.

Einen sehr langwierigen und komplizierten Einsatz haben die Bergretter aus Rauris in Pinzgau (Salzburg) bewältigt. Am Mittwoch morgen gegen 8:23 Uhr kam der Notruf in die Funkzentrale: eine Frau sei auf etwa 3.000 Metern Höhe am Sonnblick ausgerutscht und habe dabei Verletzungen am Fuß erlitten.

Wegen eines starken Föhnsturms war es den Einsatzkräften nicht möglich, mit dem Hubschrauber an den Unfallort zu fliegen. Aufgrund dessen machte sich 17 Mann per Fuß auf den Weg.

Riskante Bergung

Als sie die verletzte 51-jährige Badnerin (Niederösterreich) erreichten, hörten die Bergretter einen zweiten Hilfeschrei - vom Begleiter der Alpinistin.

"Die Frau war beim Abstieg vom Sonnblick am blanken Eis ausgerutscht und hatte sich dabei verletzt", schildert der Einsatzleiter der Rauriser Bergrettung, Herbert Rohrmoser.

Die Bedingungen waren extrem gefährlich, durch den enorm starken Föhnsturm war eine große Steinschlag-Gefahr gegeben und erschwerte die Bergung deutlich.

Der verletzte Mann, hatte auch einen Notruf getätigt, kurz bevor er selbst auf dem eisigen Gletscher ausrutschte und abstürzte. Dabei fügte sich der Bergsteiger starke Prellungen und Abschürfungen zu. "Davon wussten wir zum Zeitpunkt der Alarmierung noch gar nichts, da der Telefonkontakt zu ihm abgebrochen war", berichtet ein Sanitäter.

Sturm blies mit 100 km/h

Die Rauriser Bergretter mussten die beiden Verletzten über vier, bei der Frau drei Seilenlängen aus dem steilen, glitschigen, und nassen Gelände bergen, und das bei schwersten Voraussetzungen. "Das Problem war der starke Sturm, der mit 100/kmh ganze Felsbrocken durch die Gegend fegte. Wir haben geschaut, dass das so schnell wie möglich abgewickelt wurde", sagte Herbert Rohrmoser.

Die Rettung verkomplizierte sich weiter, da die Frau mittels einer Gebirgstrage etwa 1.400 Höhenmeter tief abtransportiert werden musste. Auf Unterstützung des Polizeihubschraubers Libelle musste aufgrund des Wetters verzichtet werden.

Der 61-jährige Mann konnte den Abstieg mithilfe der Bergretter selbst bewältigen. Durch den mühsamen Abstieg kamen die ehrenamtlichen Bergretter erst um 18:00 Uhr im Tal in Kolm Saigurn an, wo die Verletzten sofort an das Rote Kreuz übergeben wurden.

Somit waren die Sanitäter fast zehn Stunden im Einsatz! (hw)