Julius Bär gilt als eine der großen, diskreten Privatbanken im Geld-Mekka Zürich. Doch ein Finanz-Skandal aus Österreich hinterlässt auch hier Spuren. Bereits in der vergangenen Woche haben mit der Angelegenheit vertraute Personen von einer möglichen großen Stellenkürzung bei Julius Bär berichtet. Nun ist sie eingetroffen.
Die Schweizer Julius-Bär-Gruppe hat ihren Gewinn im Jahr 2024 nach dem Einbruch des Vorjahres aufgrund des Signa-Debakels erheblich gesteigert. Dennoch erfolgt ein massiver Personalabbau: Rund fünf Prozent der aktuellen Stellen werden gestrichen. Die Geschäftsleitung wird von 15 auf fünf Mitglieder drastisch verkleinert.
Die Bank Julius Bär verspekulierte sich mit Hunderten Millionen beim gefallenen Immobilienkönig René Benko. Der ehemalige CEO Philipp Rickenbacher räumte aus diesem Grund bereits Anfang 2024 seinen Posten.
Nach einem schwierigen Jahr 2023, das von hohen Abschreibungen auf Kredite an die insolvente Signa-Gruppe geprägt war, konnte der Vermögensverwalter seinen Gewinn auf 1,02 Milliarden Franken steigern – ein Plus von 125 Prozent. Gleichzeitig stiegen die verwalteten Vermögen um 16 Prozent auf 497 Milliarden Franken (rund 529 Milliarden Euro), wie der "Blick" unter Berufung auf die Nachrichtenagentur Keystone/SDA schreibt.
Trotz dieser positiven Entwicklung kündigte Julius Bär am Montag an, rund fünf Prozent der Belegschaft abzubauen. COO Nic Dreckmann bestätigte in einer Telefonkonferenz, dass etwa 400 Mitarbeitende betroffen seien. Zudem wird die Konzernleitung von bisher 15 auf nur noch fünf Mitglieder reduziert.