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Nach Boston-Bomben drei weitere Festnahmen

Heute Redaktion
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Bild: Twitter

Gut zwei Wochen nach den Bombenanschlägen auf den Bostoner Marathonlauf nahmen US-Ermittler weitere Verdächtige fest."Drei weitere Verdächtige sind im Fall der Marathon-Bomben in Gewahrsam genommen worden", teilte die Bostoner Polizei am Mittwoch über Twitter mit. Zwei Studenten aus Kasachstan und ein US-Bürger sitzen wegen des Verdachts der Behinderung der Justiz sowie der vorsätzlichen Falschaussage in Untersuchungshaft. Die Verdächtigen, die von dem Anschlag vor gut zwei Wochen im Vorfeld aber nichts gewusst haben sollen, erschienen am Mittwoch (Ortszeit) erstmals vor Gericht.

nahmen US-Ermittler weitere Verdächtige fest."Drei weitere Verdächtige sind im Fall der Marathon-Bomben in Gewahrsam genommen worden", teilte die Bostoner Polizei am Mittwoch über Twitter mit. Zwei Studenten aus Kasachstan und ein US-Bürger sitzen wegen des Verdachts der Behinderung der Justiz sowie der vorsätzlichen Falschaussage in Untersuchungshaft. Die Verdächtigen, die von dem Anschlag vor gut zwei Wochen im Vorfeld aber nichts gewusst haben sollen, erschienen am Mittwoch erstmals vor Gericht.

Die beiden 19-jährigen Kasachen studierten mit dem mutmaßlichen Bombenleger Dzhokhar Tsarnaev, der gleichaltrige US-Verdächtige war ein Schulfreund. Laut US-Justizministerium wollten die drei jungen Männer Tsarnaev decken, als sie ihn auf den drei Tage nach den Anschlägen veröffentlichten Fahndungsfotos erkannt hatten. Sie sollen einen Laptop und einen Rucksack mit entleerten Feuerwerkskörpern aus Tsarnaevs Wohnheimzimmer mitgenommen und entsorgt haben. Die Ermittler fanden die Beweismittel später auf einer Mülldeponie.

Per SMS in Kontakt

Die Verdächtigen sollen mit Tsarnaev per SMS in Kontakt gestanden haben. Aus am Mittwoch veröffentlichten Gerichtsdokumenten ging hervor, dass einer der Kasachen dem mutmaßlichen Attentäter geschrieben haben soll, er sehe aus "wie der Verdächtige im Fernsehen". Daraufhin habe Tsarnaev mit der für "laut loslachen" stehenden Abkürzung "lol" geantwortet und geschrieben: "Schreib' mir lieber kein SMS". Eine weitere Kurzbotschaft lautete: "Ich bin dabei, wegzugehen. Wenn Du etwas aus meinem Zimmer brauchst, nimm es."

Der Vorwurf gegen die beiden Kasachen lautet Verschwörung zur Behinderung der Justiz, ihnen drohen bei einer Verurteilung bis zu fünf Jahre Haft. Der US-Bürger wird beschuldigt, die Ermittler angelogen zu haben. Dafür könnte er bis zu acht Jahre ins Gefängnis kommen. Über eine mögliche Anklage vor einem Bundesgericht muss eine sogenannte Grand Jury aus Laienrichtern befinden.

Sind in U-Haft

Den Angaben zufolge werden die Kasachen wegen mutmaßlicher Verstöße gegen Einwanderungsbestimmungen bereits seit dem 20. April festgehalten. Der US-Bürger sei später festgenommen worden. Nach dem ersten Gerichtstermin müssen die Kasachen Medienberichten zufolge bis zur nächsten Anhörung am 14. Mai in Untersuchungshaft bleiben. Der US-Bürger werde zunächst bis zu einer Anhörung am kommenden Montag hinter Gittern bleiben.

Die Anwälte der drei Festgenommenen wiesen die Vertuschungsvorwürfe zurück. Der Verteidiger eines der Kasachen erklärte, sein Mandant habe nicht gewusst, "dass diese Gegenstände mit einem Bombenanschlag in Verbindung stehen".

Mehr als 260 Verletzte

Bei dem Attentat am 15. April waren schwer verletzt gefasst. Ihm droht ein Prozess vor einem US-Bundesgericht, in dem er bei einem Schuldspruch mit der Todesstrafe rechnen muss.

Die Bundespolizei FBI untersuchte in den vergangenen Tagen, ob das Brüderpaar womöglich Komplizen oder Mitwisser hatte. Der Vorsitzende des Geheimdienstausschusses im Repräsentantenhaus, der Republikaner Mike Rogers, hatte dem Fernsehsender ABC schon am Wochenende gesagt, dass es "Personen von Interesse" gebe. Die US-Sicherheitsbehörden hatten nach den Anschlägen erklärt, dass Verbindungen zu internationalen Terrorgruppen wie Al-Kaida allerdings wenig wahrscheinlich seien.

Bombenleger offenbar nach der Tat geholfen

Nun stellte sich heraus, dass die Behörde drei junge Männer verhaftete. Bei den festgenommenen Verdächtigen soll es sich um Studenten handeln, die Dzhokhar Tsarnaev nach der mutmaßlichen Tat geholfen haben sollen. Einer soll US-Bürger sein, die beiden anderen würden aus Kasachstan stammen. Direkt in den Anschlag involviert seien die drei Personen nicht gewesen. Dies berichteten US-Medien sowie die Nachrichtenagentur Reuters unter Verweis auf mit den Ermittlungen vertrauten Personen. Gefahr für die Öffentlichkeit besteht laut US-Polizei keine.

Nach Angaben von Reuters und dem Nachrichtensender CNN handelt es sich bei den Verdächtigen um ehemalige Studienkollegen Tsarnaevs von der Massachusetts-Dartmouth-Universität, denen Behinderung der Justiz vorgeworfen wird. Mehrere US-Fernsehsender berichteten, dass die Verdächtigen Gegenstände aus dem Wohnheim-Zimmer des mutmaßlichen Bombenlegers Dzhokhar Tsarnaev entfernt hätten. Anschließend sollen sie die Ermittler angelogen haben.

Die beiden Kasachen wurden laut US-Medien wegen mutmaßlicher Verstöße gegen Einwanderungsbestimmungen bereits seit dem 20. April festgehalten. Ihnen werde nun auch Falschaussage und Verschwörung zur Behinderung der Justiz zur Last gelegt. Der US-Verdächtige sei später festgenommen worden, die genauen Vorwürfe gegen ihn waren nicht bekannt. Das Trio sollte noch am Mittwoch einem Haftrichter vorgeführt werden. Von dem Anschlag sollen die Verdächtigen im Vorfeld aber nichts gewusst haben.