Gesundheit
Nach Corona-Erkrankung: Frau vertauscht Gerüche
Solch einen Fall gab es in Zusammenhang mit dem Coronavirus noch nicht: Sarah Govier leidet nach ihrer Genesung an Geruchs- und Geschmacksverwirrung.
Es ist eines der bekanntesten Symptome für eine Covid-19-Infektion: Menschen verlieren plötzlich ihren Geruchs- und Geschmackssinn. In der Regel kommen diese Sinne nach überstandener Infektion früher oder später wieder. So auch bei der Britin Sarah Govier. Doch als die 44-Jährige glaubt, nach ihrer Infektion im vergangenen Mai, endlich alles überstanden zu haben, wird sie von einem bizarren, bisher unbekannten Symptom geplagt: Die zweifache Mutter leidet plötzlich an Geruchs- und Geschmacksverwirrung.
"Kaffee riecht nach Autoabgasen, Zahnpasta schmeckt wie Benzin und Schokolade ist zu eklig, um überhaupt daran zu denken, sie zu essen", so Govier gegenüber dem "Daily Mirror".
Kann sich selbst nicht mehr riechen
Als sie im August zu einem typischen englischen Frühstücks-Fry-up eingeladen ist, bemerkt sie, dass alles sehr salzig schmeckt und das Fleisch "blumig" ist, wie Seife oder Parfüm. Überempfindlich reagiert die Frau auf den Geruch von Urin und Schweiß, während Knoblauch und Zwiebeln sie an eine Mischung aus nassem Hund und abgestandenem Wasser erinnern.
Besonders unangenehm ist ihr eigener Körpergeruch. "Ein kleines bisschen Schweiß in meiner Kleidung riecht wie verfaulter Kohl, und wenn man sich selbst die ganze Zeit riechen kann, wird man wirklich paranoid."
Unfreiwillige Diät
Das Phänomen schlägt sich auch auf die Ernährungsgewohnheiten der Ergotherapeutin aus dem englischen Whitstable nieder. Sie kann immer noch Käse und Fisch essen, ebenso wie ihre geliebten Avocados mit Krabbencocktail, auch Kartoffeln, Nudeln, Reis und Haferbrei gehen. Doch damit alle wichtigen Nährstoffe dabei sind, hat sie angefangen, Nährstoff-Milchshakes zu sich zu nehmen.
Durch die unfreiwillige Diät hat sie schon mehr als drei Kilogramm abgenommen. Außerdem muss Govier immer, wie unter Zwang, an allem riechen. "Ich muss an den Dingen schnüffeln, bevor ich sie esse, und es fühlt sich ziemlich wild an, als sei ich eine seltsame Art Tier", erzählte sie der Zeitung.