Wirtschaft

Nach Credit Suisse – taumelt nun auch Deutsche Bank?

Die Aktien der Deutschen Bank haben an der Börse deutlich nachgegeben. Investoren befürchten daher ein ähnliches Schicksal wie bei der Credit Suisse.

Die Papiere der Deutschen Bank fielen am Freitag zwischenzeitlich um bis zu 15 Prozent. Nach Börsenschluss gingen sie mit einem Minus von 8,5 Prozent aus dem Handel.
Die Papiere der Deutschen Bank fielen am Freitag zwischenzeitlich um bis zu 15 Prozent. Nach Börsenschluss gingen sie mit einem Minus von 8,5 Prozent aus dem Handel.
Michael Probst / AP / picturedesk.com

Der Untergang der Credit Suisse hinterlässt seine Spuren bei den Bankenanlegern: Am Freitagmorgen verkauften zahlreiche Investoren ihre Bankenaktien – insbesondere die Deutsche Bank traf es hart. Deren Aktienkurs sank zwischenzeitliche um bis zu 15 Prozent, erholte sich am Nachmittag allerdings wieder ein wenig. Nach Börsenschluss ging die Deutsche Bank mit einem Minus von 8,5 Prozent aus dem Handel.

Nebst der allgemeinen Bankenkrise soll laut Händlern auch der rapide Anstieg des CDS des Frankfurter Geldhauses, also der Preise für die Absicherung gegen Zahlungsausfälle bei Anleihen von Banken, für den Kursabfall der Deutschen Bank verantwortlich sein. Musste man für die Absicherung von Anleihen der Deutschen Bank im Wert von zehn Millionen Euro am Mittwoch noch 143.000 Euro zahlen, stieg dieser Preis laut S&P Market Intelligence am Freitag auf knapp 200.000 Euro.

Olaf Scholz gibt Entwarnung

Der Kurseinsturz sei laut Finanzexperten jedoch kein Grund zur Sorge, sie halten die Deutsche Bank für widerstandsfähig. "Wir sind relativ entspannt angesichts des robusten Eigenkapitals und der Liquiditätspositionen der Bank", erklären Analysten von Autonomous Research. "Um es klar zu sagen: Deutsche Bank ist nicht die nächste Credit Suisse", so die Finanzexperten gegenüber der "Frankfurter Allgemeine Zeitung".

Auch der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz behält sein Vertrauen in die Deutsche Bank. "Es gibt keinen Anlass, sich irgendwelche Gedanken zu machen", so der Bundeskanzler. Die Deutsche Bank habe ihr Geschäftsmodell grundlegend modernisiert und sei "sehr profitabel". Das Bankensystem der EU sei allgemein sehr stabil und widerstandsfähig. Die EU habe strenge Regulierungen für die Aufsicht etabliert. "Das Bankensystem ist sehr stabil in Europa", beteuerte Olaf Scholz.

Auch andere europäische Politiker teilen seine Meinung

So ist zum Beispiel auch der französische Präsident Emmanuel Macron der Überzeugung, dass die europäische Bankenwelt stabil sei. Mit ein Grund dafür ist, dass die Europäer im Vergleich mit den USA viel strenger mit ihren Banken waren. "Wir haben unsere Lektion nach der Bankenkrise gelernt", sagte auch die estnische Ministerpräsidentin Kaja Kallas.

Dennoch sehen die EU-Regierungschefs, die sich anlässlich des Frühlingsgipfel am Freitag in Brüssel trafen, in der derzeitigen Bankenkrise einen Anlass, bisher vernachlässigte Reformen zu beschleunigen. In einer gemeinsamen Erklärung rufen sie dazu auf, die Bankenunion und die Kapitalmarktunion zu vollenden.

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