Österreich

Nach dem Fährunglück: Alle Österreicher gerettet

Heute Redaktion
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Fünf Österreicher waren an Bord der Norman Atlantic, die am Sonntag in der Adria plötzlich Feuer fing. Zwei Tiroler wurden noch in der Nacht gerettet. Eine Vorarlbergerin wurde Montagfrüh vom Schiff gebracht. Ihren Sohn musste sie zurücklassen, er wurde später von der Autofähre geholt. Am Abend hieß es endlich: Auch der Salzburger Erwin Schrümpf ist in Sicherheit.

Fünf Österreicher waren an Bord der fing. Zwei Tiroler wurden noch in der Nacht gerettet. Eine Vorarlbergerin wurde Montagfrüh vom Schiff gebracht. Ihren Sohn musste sie zurücklassen, er wurde später von der Autofähre geholt. Am Abend hieß es endlich: Auch der Salzburger Erwin Schrümpf ist in Sicherheit.

"Eine Vorarlbergerin wurde evakuiert und in ein Krankenhaus in Süditalien gebracht", meldete das Außenministerium in Wien. Obwohl stark unterkühlt, bezeichnete der Arzt im Krankenhaus bei der süditalienischen Stadt Lecce ihren Zustand als stabil. Ihr erwachsener Sohn wurde wenige Stunden später vom italienischen Marineschiff "San Giorgio" aufgenommen.

Salzburger als letzten gefunden

Zu dem Salzburger Erwin Schrümpf, der für die Griechenlandhilfe unterwegs war, gab es lange Zeit keinen Kontakt. Der Mann aus Seekirchen hatte Medikamente und Teddybären für eine Kinderkrebsstation nach Patras gebracht. Nach drei Telefonaten mit seinen Kollegen von der Griechenlandhilfe und seinem Sohn herrschte stundenlang Funkstille. Seit dem Abend ist klar: Auch er konnte gerettet werden und befindet sich auf der San Giorgio.

Insgesamt musste rund 70 Menschen in Krankenhäusern behandelt werden. Zehn Menschen haben das Unglück auf der Fähre nicht überlebt. Ihre Leichen wurden aus dem Wasser geborgen.

Umblättern: So erging es dem geretteten Tiroler ("Wir werden alle sterben")

Hilferuf nach Tirol: "Wir werden alle sterben"

Mehmet Ali (44) aus Schlitters (T) schloss mit dem Leben ab, als sich Sonntag Feuer auf der "Norman Atlantic" ausbreitete. Vom Handy aus rief der zweifache Vater seinen Bruder Haci in Tirol an – um weinend Abschied zu nehmen, wie Haci Güyen "Heute" sagt: "Er war völlig verzweifelt und meinte: 'Wir werden hier

alle sterben. Vor mir springen Menschen in die Adria. Und ich springe jetzt auch. Macht es gut, ich hab' euch lieb.'"

Haci Güyen legte sofort auf, alarmierte den Notruf in Tirol und versetzte das Außenministerium in Alarmbereitschaft. Dann folgten quälend lange Stunden des Wartens, so Güyen: "Ich konnte Mehmet nicht mehr erreichen und befürchtete das Schlimmste." Um 15 Uhr dann der erlösende Anruf: Mehmet Ali ist

wohlauf. Er war unter den ersten 20, die per Helikopter gerettet wurden. Ironie: Mehmet Ali hatte die Fähre genommen, weil er Flugangst hat.