Österreich

Nach dem Weihnachtsfest einfach Tiere weggeworfen

Heute Redaktion
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Vier Zwergkaninchen wurden über den Zaun einer Frau in Salzburg geworfen. Die Pfotenhilfe vermutet eine "Entsorgung ungewollter lebender Weihnachtsgeschenke".

Die Besitzerin einer Pension in der Stadt Salzburg fand am Samstagabend sechs Zwergkaninchen in ihrem Garten vor – selbst ist sie eigentlich Besitzerin von nur zwei Tieren. Ein Unbekannter hatte die die Kaninchen einfach über ihren Zaun geworfen. Der nahegelegene Tierschutzhof Pfotenhilfe nahm die vier Tiere am Sonntag auf und stellte bei der Geschlechtsbestimmung fest, dass eines der drei weiblichen Tiere kürzlich Junge zur Welt gebracht haben musste, und dass das männliche nicht kastriert ist.

"Ich schätze, das sind die ersten ungewollten lebenden Weihnachtsgeschenke, vor denen wir immer warnen", so Pfotenhilfe-Geschäftsführerin Johanna Stadler. "Da die vier nicht getrennt waren, gehe ich davon aus, dass alle drei Damen schwanger sind. Das bedeutet, dass wir in Kürze bis zu 30 Zwergkaninchenbabys haben dürften." Die Pfotenhilfe bittet um Hinweise auf den oder die Täter, die sich der Tiere entledigt haben.

Verantwortlicher gesucht

Tatort sei die Pension Scheck in der Rennbahnstraße 11 in Salzburg-Aigen. "Abgesehen von der Strafbarkeit verursachen die Tiere Kosten, die vom Halter bezahlt werden müssen", so die Pfotenhilfe. Neben der Erstversorgung der vier Neuankömmlinge wurde das männliche Kaninchen gleich am Montag kastriert, damit alle vier bald mit der großen Kaninchengruppe der Pfotenhilfe vergesellschaftet werden können.

"Wenn ich unsere Kaninchenhaltung sehe, zerreißt es mir das Herz, wenn ich an die vielen unglücklichen Käfigkaninchen in heimischen Kinderzimmern denke, die teils sogar illegal einzeln gehalten werden. Abgesehen davon, dass Kaninchen absolut keine Streicheltiere sind, verlieren die Kinder oft nach kurzer Zeit das Interesse und lassen die armen Tiere verwahrlosen", so Stadler. Bei ihr können Kaninchen selbst wählen, ob sie drinnen oder draußen sein wollen. Stadler appelliert an Eltern, sich lieber zu früh als zu spät an die Pfotenhilfe zu wenden und vor allem den Kindern solche Wünsche im Vorhinein auszureden.