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Erschossene Polizisten in Rheinland-Pfalz beigesetzt

Vor rund zwei Wochen wurden in Rheinland-Pfalz zwei Polizisten ermordet. Jetzt wurden die Beamten unter großer Anteilnahme beigesetzt.

Heute Redaktion
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Am Mittwoch wurde von der getöteten Polizeianwärterin Abschied genommen. Am Dienstag wurde ihr ebenfalls getöteter Kollege in seinem Heimatort beigesetzt. Die Anteilnahme war groß.
Am Mittwoch wurde von der getöteten Polizeianwärterin Abschied genommen. Am Dienstag wurde ihr ebenfalls getöteter Kollege in seinem Heimatort beigesetzt. Die Anteilnahme war groß.
Harald Tittel / dpa / picturedesk.com

Nach dem Doppelmord an zwei Polizeibeamten im deutschen Bundesland Rheinland-Pfalz setzt der Schock noch immer tief. Unter großer Anteilnahme ist am Mittwoch die getötete Polizistin Yasmin B. beerdigt worden. Mehr als 600 Gäste nahmen an der Trauerfeier am Friedhof Homburg-Erbach im Saarland teil. Der Andrang war so groß, dass die Zeremonie mit Lautsprechern nach draußen übertragen werden musste.

In der Halle nahm die Familie der 24-Jährigen unter Ausschluss der Öffentlichkeit von der jungen Frau Abschied. Auch Roger Lewentz, Innenminister von Rheinland-Pfalz und sein Amtskollege aus dem Saarland, Klaus Bouillon, waren anwesend. Zahlreiche Polizisten, darunter viele Polizeistudenten, harrten während der Bestattungsfeier draußen im Regen inne und gedachten ihrer getöteten Kollegin. Die Beamtin hätte im April ihren Abschluss gemacht.

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    Die Anteilnahme war groß: Mehr als 600 Personen nahmen an der Trauerfeier für die 24-jährige Polizeianwärterin teil.
    Die Anteilnahme war groß: Mehr als 600 Personen nahmen an der Trauerfeier für die 24-jährige Polizeianwärterin teil.
    Harald Tittel / dpa / picturedesk.com

    "Nur sehr schwer zu ertragen"

    Yasmin B. "habe für ihren Beruf gebrannt" und war überzeugt, die richtige Wahl getroffen zu haben, sagte Hochschulleiter Uwe Lederer. "Die Brutalität und die Kaltblütigkeit der Morde macht uns fassungslos. Wir suchen nach Antworten. Vielleicht werden wir diese niemals finden. Für uns alle ist dies nur sehr schwer zu ertragen."

    Am Vortag fand nur eine halbe Stunde Fahrweg entfernt die Beerdigung ihres getöteten Kollegen Alexander K. statt. Der 29-jährige Oberkommissar wurde am Dienstag in seiner Heimatgemeinde Freisen zu Grabe getragen. Mehr als 2.000 Personen nahmen in einer bewegenden Trauerfeier von dem Beamten Abschied.

    Zwei Männer in Untersuchungshaft

    Polizeiseelsorger Norman Roth sprach in Freisen von großer Trauer bei den Einsatzkräften. "Wie bei jeder Trauersituation und erst recht bei einem solch dramatischen Ereignis ist es wichtig, dass Anteilnahme möglich ist und man gemeinsam als Polizeifamilie diese Trauerschritte gehen kann", sagte er.

    Der Polizist und die 24 Jahre alte Polizeianwärterin waren am 31. Jänner bei einer Polizeikontrolle im Landeskreis Kusel erschossen worden. Zwei Männer wurden kurze Zeit später wegen Mordverdachts festgenommen. Als Motiv vermutet die Polizei, dass die beiden schossen, weil sie der Wilderei überführt worden waren – im Auto lagen mehrere Kadaver. Die Tat hatte landesweit für großes Entsetzen gesorgt.

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      Zahlreiche Polizisten nahmen Abschied von ihrem Kollegen. Am Dienstag wurde Oberkommissar Alexander K. in seinem Heimatort Freisen beerdigt.
      Zahlreiche Polizisten nahmen Abschied von ihrem Kollegen. Am Dienstag wurde Oberkommissar Alexander K. in seinem Heimatort Freisen beerdigt.
      HARALD TITTEL / dpa / picturedesk.com