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Nach Drohungen – So stark ist der IS wirklich noch

Der "Islamische Staat" plant wieder vermehrt Anschläge in Europa durchzuführen. Doch wie stark sind die Terroristen eigentlich noch? 

Tobias Kurakin
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Der IS hat nicht mehr seine Stärke aus dem Jahr 2014. 
Der IS hat nicht mehr seine Stärke aus dem Jahr 2014. 
picturedesk.com/Zuma/Medyan Dairieh

Für einen Aufschrei der Angst sorgte am Montag die Ankündigung des Islamischen Staates (kurz IS) einen "gesegneten Feldzug" in Europa zu führen. Die Terrormiliz plant demnach, wie berichtet, wieder vermehrt Anschläge am Kontinent durchzuführen. Nun stellt sich die Frage, wie stark ist der IS überhaupt noch?

US-Armee tötet IS-Führungsriege 

Abu Ibrahim al-Haschimi al-Kuraischi hatte bereits Anfang des Jahres ein Comeback der Terrormiliz geplant. So war es das Ziel des IS-Führers, Strukturen neu zu ordnen und von seinem Haus in Idlib aus, den IS wieder groß werden zu lassen. Doch der amerikanische Geheimdienst kam den Terroristen auf die Schliche und plante einen Militärschlag gegen ihn. Als die US-Armee zugriff, sprengte sich der Anführer der Terrorgruppe selbst in die Luft. 

Den USA ist damit nach der Tötung des ehemaligen Al-Kaida-Chefs Osama Bin Laden im Jahr 2011 ein weiterer wichtiger Schritt in der Terrorismus-Bekämpfung gelungen. Das Ende des IS ist aber auch die Tötung ihres Chefs nicht erreicht, dennoch: "Der Tod von Abu Ibrahim al-Haschimi al-Kuraischi ist ein schwerer Schlag für die Organisation", meint Guido Steinberg, Terrorismus-Experte von der Stiftung Wissenschaft und Politik gegenüber der "Deutschen Welle". 

Der IS durchlebt seit den Tötungen von al-Haschimi al-Kuraischi und dessen Vorgänger Abu Bakr al-Baghdadi, der ebenfalls von den USA ausgeforscht und getötet wurde, ein Führungsvakuum. Der Terrororganisation fehlt demnach die klare Befehlsstruktur. Mittlerweile ist davon auszugehen, dass ein Iraker die Strippen bei der Terrormiliz zieht, hier wurde der IS in den vergangenen drei Jahren demnach wieder stärker. Vor allem im Norden und im Nord-Westen des Landes ist der IS präsent. Zudem sind die Terroristen nach wie vor in Syrien stark. Besonders im Gebiet der kurdischen Selbstverwaltung im Osten des Krisengebiets sorgt der IS noch immer für Angst und Schrecken.

Wie viele Kämpfer derzeit für den IS im Einsatz sind, lässt sich nicht genau abschätzen. Einige Expertinnen und Experten rechnen mit knapp 6.000 IS-Terroristen, andere befürchten sogar über 10.000 verbliebene IS-Kämpfer in Syrien und im Irak. Zudem soll es mehrere regionale Ableger in Libyen und dem Jemen geben. Von seiner Blütezeit, aus den Jahren 2014 bis 2016, ist der IS aber mittlerweile weit entfernt, meint Steinberg. Damals hätten knapp 40.000 Kämpfer für die radikalen Islamisten gekämpft und dafür gesorgt, dass der IS ein Gebiet von neun Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern kontrollierte. 

Mittlerweile hätte der IS die Kontrolle über einstige Kalifatsgebiete wieder verloren. So operieren die Terroristen nun deutlich dezentraler, als noch in der Vergangenheit. Die Tötung von al-Baghdadi Nähe der türkischen Grenze zeigt jedoch, dass der IS noch immer gute Kontakte bis an die Außengrenzen Europas unterhält. Internationalen Geheimdiensten ist es jedoch zuletzt immer öfter gelungen, die Aufenthaltsorte der Terroristen ausfindig zu machen.  

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    Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com