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Nach Erdbeben in China: Schwangere gerettet

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Nach dem verheerenden Erdbeben in China am Samstag steigen die Opferzahlen. Mindestens 179 Todesopfer sind zu beklagen, über tausend Menschen wurden verletzt. Es gibt aber auch positive News von Geretteten. Das Epizentrum lag in der Nähe der Stadt Ya'an in der Provinz Sichuan, einem Ort mit 1,5 Millionen Einwohnern.

Nach dem verheerenden Erdbeben in China am Samstag steigen die Opferzahlen. Mindestens 179 Todesopfer sind zu beklagen, über tausend Menschen wurden verletzt. Es gibt aber auch positive News von Geretteten. Das Epizentrum lag in der Nähe der Stadt Ya'an in der Provinz Sichuan, einem Ort mit 1,5 Millionen Einwohnern.

Das Beben ereignete sich um kurz nach 8.00 Uhr (2.00 Uhr MESZ) chinesischer Zeit in der zu Ya'an gehörenden Gemeinde Lushan. Chinas Erdbebenwarte bezifferte die Stärke mit 7,0. Die US-amerikanische Erdbebenwarte (USGS) setzte die Stärke bei 6,6 an. In den ersten 24 Stunden nach dem Beben registrierte China 1.165 Nachbeben, von denen allerdings nur drei eine Stärke von 5,0 oder mehr erreichten. Viele Menschen verbrachten die Nacht aus Angst vor weiteren schweren Erschütterungen im Freien.

2.000 Soldaten eilten zu Hilfe

Rettungskräfte aus dem ganzen Land wurden in die Region geschickt. Alleine 2.000 Soldaten sollen bereits unterwegs sein. Das Ministerium für Zivilangelegenheiten hat Hilfsgüter organisiert und schickt unter anderem 30.000 Zelte und 50.000 Decken nach Sichuan. Zerstörte Straßen und ein beschädigtes Handynetz erschwerten die Rettungsarbeiten.

Am Sonntag in der Früh erreichte ein Rettungstrupp die bisher abgeschnittene Gemeinde Baoxing, wie Xinhua berichtete. Ursprünglich waren 870 Einsatzkräfte zu dem Ort geschickt worden, sie mussten teilweise klettern. Aufgrund der schlechten Handyverbindung konnten die Retter noch nicht durchgeben, wie schlimm das Beben den Ort erwischt hat.

Schwangere Frau gerettet

Chinas Staatsfernsehen zeigte Bilder von zerstörten Häusern aus der Region. Rettungskräfte versuchten, Opfer aus den Trümmern zu bergen. Einer chinesischen Zeitung zufolge wurde eine 30-jährige Schwangere lebend gerettet.

Ministerpräsident Li Keqiang traf am Nachmittag in Sichuan ein, um sich selbst ein Bild vom Ausmaß der Zerstörung zu machen, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. "Das wichtigste ist jetzt, die ersten 24 Stunden nach dem Beben zu nutzen. Es ist die entscheidende Zeit, um Leben zu retten", hatte er zuvor gesagt.

Schon 2008 hatte es unweit des Epizentrums bei Ya'an ein starkes Beben gegeben. Damals kamen nach offiziellen Angaben 87.000 Menschen um oder gelten als vermisst. Die lokalen Behörden wurden damals für ihre langsame Reaktion kritisiert. Am Samstag kündigten sie schnelle Hilfe an. Auch Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping versprach laut Xinhua den betroffenen Menschen jede erdenkliche Hilfe, um die Zahl der Opfer so gering wie möglich zu halten.

Erinnerung an Horror-Beben

Bei dem Beben vor fünf Jahren waren in einigen Regionen Schulen zusammengekracht, während andere Gebäude den Erschütterungen standhielten. Die Behörden wurden danach öffentlich kritisiert. Der Vorwurf lautete, aufgrund von Korruption habe es Pfusch am Bau gegeben.

Es gibt immer wieder Erdbeben im Südwesten Chinas. In der benachbarten Provinz Yunan gab es vergangenes Jahr ein Beben, das einen Erdrutsch auslöste, bei dem mindesten 80 Menschen ums Leben kamen.