Niederösterreich

Nach falschem Coronatest beinahe Urlaub abgesagt

Als falscher Covid-Verdachtsfall hätte ein FP-Mann fast auf seinen Urlaub verzichten müssen. Nur mit Vehemenz entkam er der Quarantäne und übt Kritik. 

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Covidtest: Probleme für Dominic Gattermaier
Covidtest: Probleme für Dominic Gattermaier
privat

Wasser auf die Mühlen eines blauen Gemeinderats gab es dieser Tage in NÖ: Um sich für den Urlaub fesch zu machen, vereinbarte Dominic Gattermaier einen Termin bei seinem Figaro. Eine halbe Stunde nach dem vorgeschriebenen Covid-Test der wenig erfreuliche Anruf: Test positiv.

Fall behördlich gemeldet

Das wollte der Guntramsdorfer FP-Gemeinderat nicht glauben und bestand auf einen zweiten Test. Der war negativ. „Das Teststraßenpersonal hatte jedoch den Verdachtsfall bereits behördlich eingemeldet. Folglich musste ich in Quarantäne“, erzählt Gattermaier aufgebracht.

Italien in Gefahr

Nur mit einem negativen PCR-Test käme man aus der Absonderung, wurde ihm beschieden. Am Morgen des nächsten Tages begab er sich als Erster zum PCR-Test des Roten Kreuzes in Münchendorf. Unter "Notruf NÖ" sagte man ihm, für die Er- und Übermittlung des Testergebnisses müsse er zwölf Stunden rechnen. Seitens des Roten Kreuzes bereitete man ihn gar auf 36 und mehr Stunden vor.

Damit hätte er und seine Familie das Hotel in Italien ein, zwei Tage ungenützt bezahlt. Man überlegte zu stornieren. „In jedem privaten Labor bekommt man ein Testergebnis in wenigen Stunden. Das Rote Kreuz, eine vom Land beauftragte Organisation, die die Tests durchführt schafft das nicht“, so der erboste Lokalpolitiker.

Das sagt Rotes Kreuz und Notruf NÖ

Seitens des Roten Kreuzes relativiert Sonja Kellner: „Wir machen nur die Abstriche, alles andere übernimmt ein Labor.“ Sie verweist an "Notruf NÖ", wo man mit der weiteren Organisation betraut ist. Stefan Spielbichler erklärt die Lage: „Es kann immer sein, dass eine Probe nicht eindeutig ist und der Laborprozess mehrfach durchlaufen werden muss, um zu einem eindeutigen Ergebnis zu gelangen“.

Ein einzelner Durchlauf benötigt drei Stunden, im Problemfall wird dieser mehrfach wiederholt. Zwölf Stunden bis zur Übermittlung des Testergebnisses wäre das Optimum, im Einzelfall könne es länger dauern. Mitunter ist dies auch von der Anzahl der in das Salzburger Labor gelieferten Tests abhängig. Derzeit, so Spielbichler, würden pro Tag nur mehr 150 bis 300 Testungen in Niederösterreich durchgeführt.