Österreich

Nach falscher Spritze stirbt Mann in Grazer Spital

Heute Redaktion
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Vor drei Wochen wurde ihm ein Medikament ins Rückenmark statt in den Arm gespritzt, dann fiel der Patient ins Koma. Nun teilt das Landesklinikum Graz mit, dass der Unternehmer am Montag an den Folgen der falschen Behandlung starb.

t, dann fiel der Patient ins Koma. Nun teilt das Landesklinikum Graz mit, dass der Unternehmer am Montag an den Folgen der falschen Behandlung starb.

Vor drei Wochen kam der Patient ambulant ins LKH Graz, um sich wegen seiner Leukämie behandeln zu lassen. Eine Ärztin vertat sich mit dem Medikament und injizierte ihm das hochgiftige Mittel ins Rückenmark. 

Der Mann lag daraufhin im Koma, die Ärzte mussten ihm den Schädel öffnen. Drei Wochen später verstarb der Mann an den gesundheitlichen Folgeschäden.

Ärztin beurlaubt, verschärfte Sicherheitsvorkehrungen

Das Spital sprach nach Bekanntwerden des Vorfalls von einem "beklagenswerten Individualfehler". Die betreffende Ärztin wurde beurlaubt, das Sicherungssystem verschärft. So überwacht jetzt ein zusätzlicher Arzt - bisher war ein Vier-Augen-Prinzip zwischen Arzt und Pflegeperson vorgesehen - die korrekte Verabreichung der Medikation. Zusätzlich zur Kennzeichnung werden nun Injektionen mit einem roten Informationshinweis versehen. Chemotherapeutika, die für eine intravenöse Gabe vorgesehen sind, werden nicht mehr als Spritze, sondern als Kurzinfusion aufbereitet, wodurch die Verabreichung über das Rückenmark entfällt.

Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung

Bei der Staatsanwaltschaft Graz sind bereits strafrechtliche Ermittlungen anhängig, die mit dem Ableben des Patienten in Richtung fahrlässiger Tötung - möglicherweise unter besonders gefährlichen Verhältnissen - ausgedehnt werden dürften.

Bei der Pressekonferenz im LKH hieß es, es werde auf Wunsch der Angehörigen keine weiteren Stellungnahmen geben. Die Medien wurden ersucht, diesen Wunsch der Angehörigen zu respektieren.

APA/red.