"Wir sind nicht bei der Freiwilligen Feuerwehr Südgiesing, sondern beim FC Bayern!" Dieser Satz rutschte Nagelsmann beim Pressetermin vor dem 3:1 gegen Borussia Dortmund heraus. Dafür erntete der Bayern-Coach viel Kritik, sorgen doch die freiwilligen Floriani-Jünger für Sicherheit im Alltag.
Die Kritik entging dem Trainer des deutschen Meisters natürlich nicht, er bemüht sich nun, die Wogen zu glätten. Deswegen besuchte er die Feuerwache 4 in München-Schwabing, eine Doppelwache aus Berufs-Feuerwehr und freiwilligen Kräften. Die Blaulicht-Organisation scheute dabei keine Mühen, damit Nagelsmann auf seine Kosten kam.
So wurde für den 34-Jährigen ein Einsatz simuliert, bei dem Personen aus einem brennenden Gebäude geborgen wurden. Außerdem erklärten sie Nagelsmann, wie die Arbeit auf der Funkstelle funktioniert. Dann ging es für den Coach mit Helm, Schutzkleidung und Drehleiterfahrzeug auf 30 Meter Höhe.
Nagelsmann brachte im Gegenzug ein Bayern-Trikot mit der Nummer 112 mit – der Notfalls-Nummer, mit der die Feuerwehr telefonisch erreicht werden kann. Und er entschuldigte sich für seinen kontroversen Sager. "Der Vergleich von mir vergangene Woche war unglücklich. Ich wollte nie die Freiwillige Feuerwehr oder ehrenamtliche Helfer generell diskreditieren. Bei meiner Aussage, die leider etwas verrutscht ist, ging es mir um das Wort freiwillig."
Nachsatz: "Mir war auch schon vor dem Besuch klar, welche wichtige Rolle jeder einzelne ehrenamtliche Helfer leistet und wie wichtig das Ehrenamt ist. (...) Ich habe einen enormen Respekt vor allen, die sich ehrenamtlich betätigen. Sozial engagierte Menschen wie bei der Freiwilligen Feuerwehr sind absolute Vorbilder und für eine funktionierende Gesellschaft elementar."
Claudius Blank, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr München, stellte klar: "Wir nehmen Ihre Entschuldigung selbstverständlich an und wissen es zu schätzen, dass Sie sich vor Ort die Zeit für uns genommen haben." Johann Eitzenberger, Vorsitzender Landesfeuerwehr-Verband Bayern: "Die Feuerwehr und Julian haben sich ausgesprochen."